„Problem Willi lösen“: FPÖ verteidigt Plakatsujet
In Innsbruck läuft der Wahlkampf für die kommenden Gemeinderatswahlen bereits auf Hochtouren. Nun sorgt ein FPÖ-Plakat gegen den amtierenden Bürgermeister Georg Willi (Grüne) für Diskussionen. Die Freiheitlichen sprechen von „künstlicher Aufregung“.
Innsbruck. – Am 14. April finden in Innsbruck die Gemeinderatswahlen statt, der Wahlkampf läuft bereits auf Hochtouren. Im Vorfeld der Wahl hat nun ein Plakat der FPÖ für Aufregung gesorgt: „Es gibt viele Probleme, die gelöst werden müssen. Eines davon heißt Georg Willi“. Damit beziehen sich die Freiheitlichen auf den amtierenden Bürgermeister Georg Willi (Grüne). Die Grünen zeigten sich empört und sprachen von „bodenlosen blauen Wahlplakaten“, Willi selbst kündigte an, sich rechtliche Schritte vorzubehalten und diese bereits zu prüfen. Die FPÖ kann unterdessen die „künstliche Aufregung“ um die Plakate nicht nachvollziehen, denn jeder wisse, dass das „Problem Georg Willi“ für die ideologiegetriebene Politik der Grünen stehe, die dabei sei, die Stadt Innsbruck in den Ruin zu treiben, so die Freiheitlichen in einer Aussendung.
FPÖ als Willis Hauptgegner
„Da schreibt eine Partei in riesigen Buchstaben auf ein Plakat, dass deine Person ein Problem sei, das es zu lösen zu gelte. Das macht schon was mit einem und nicht nur mit mir, auch mit anderen und mit dem Klima in der Stadt“, so Willi in einer Aussendung über seine Gefühlslage. Viele Bürger und Sympathisanten hätten ihn in den vergangenen Tagen kontaktiert oder auf der Straße angesprochen: „Es geht ihnen einfach zu weit, Wahlkampf hin oder her. Mehrere Personen meinten, sie fänden das Plakat gruselig.“ Trotz des Plakats „geht es mir gut“, sagt der Stadtchef und schaltet in den Wahlkampfmodus, in dem er die FPÖ als Hauptgegner auserkoren hat: „Ich freue mich über jedes freundliche Wort, vor allem aber bin ich entschlossener denn je – die FPÖ darf nicht an die Macht kommen. Die Diktion dieser Partei passt nicht zu unserem weltoffenen, bunten Innsbruck“. Am Nachmittag legte Willi nach und kündigte an, sich rechtliche Schritte vorzubehalten, sollte die FPÖ die angesprochenen Plakate nicht abhängen. Diese würden derzeit geprüft. Der Bürgermeister sah eine „rote Linie überschritten“ und ortete „Hetze gegen einzelne Personen“. „Heute steht da mein Name, morgen der Name von jemandem, der sich weniger wehren kann als ich“, argumentierte er.
Kritik an Reaktion der Grünen
Die FPÖ erklärte daraufhin, sie werde die Plakate sicher nicht abhängen. „Er soll nicht so wehleidig sein“, meinte der freiheitliche Bürgermeisterkandidat und Vizebürgermeister Markus Lassenberger und fügte hinzu: „Soll er klagen“. Einer solchen Klage sehe er gelassen entgegen, sie habe sicher keine Aussicht auf Erfolg. Auch im Gemeinderat seien Willi und die Grünen schon öfter als „Problem“ bezeichnet worden. Der Bürgermeister sei da keineswegs eingeschritten, im Gegenteil: „Er hat gemeint, das muss ein Politiker aushalten“. FPÖ-Politiker würden ständig denunziert - auch das müsse man aushalten, so der Vizebürgermeister. Mit „Problem“ habe er eindeutig ein „politisches Problem“ gemeint. Und mit „lösen“ nichts anderes als: „Georg Willi muss bei der kommenden Wahl abgewählt werden“, so Lassenberger. „Das ‚Problem Georg Willi‘ steht für Gebührenerhöhungen mitten in der Teuerung, es steht für Untätigkeit als IKB-Eigentümervertreter, während die Energiekosten explodieren und Kunden gekündigt werden. Es steht aber auch für grüne Ideologie, Drüberfahren, Autofahrer sekkieren und Verkehrschaos produzieren sowie politische Ausgrenzung. Das ‚Problem Georg Willi‘ spürt jeder Innsbrucker täglich“, konkretisierte der freiheitliche Bürgermeisterkandidat und Vizebürgermeister Markus Lassenberger später in einer Aussendung.
Auch Klubobfrau Andrea Dengg kritisiert die Reaktion der Grünen: „Gerade die Grünen, die jeden sofort mit der Nazikeule niederknüppeln und Andersdenkende aus dem demokratischen Diskurs ausschließen wollen – sogar die zweitstärkste Partei in der Stadt ausgeschlossen haben, sollten nicht den Beleidigten mimen. Willi redet von respektvollem Umgang, grenzt uns aber von Anfang an aus und akzeptiert nicht einmal demokratische Entscheidungen. Und auch zu den permanenten Angriffen durch Linksextreme auf uns verliert er kein Wort und stimmt mit seinem Schweigen zu.“ Dengg spielt damit auf die mehr als ein Dutzend Anschläge auf die FPÖ-Landesgeschäftsstelle in Innsbruck an.