Rechte Akteure konsultieren denselben Notar – t-online findet das „bemerkenswert“
In einer aktuellen Recherche thematisiert t-online die Firmengründungen von Torben Braga (AfD) und anderen bekannten rechten Akteuren. Vor allem in einem Punkt sieht sie „bemerkenswert Parallelen“.
Berlin/Erfurt. – Der stellvertretende Landessprecher und Pressesprecher des AfD-Landesverbandes Thüringen, Torben Braga, hat vor kurzem eine eigene Firma gegründet. Eigentlich nichts Ungewöhnliches. Für t-online stellt sich jedoch die Frage, warum Braga mitten im Wahlkampf ein Werbeunternehmen gründet und sieht hier einen Zusammenhang zu seiner politischen Tätigkeit. Was t-Online bei seinen Recherchen jedoch besonders überrascht, ist die Tatsache, wen Braga für die Gründung seines Unternehmens konsultiert hat.
Berliner Notar im Mittelpunkt
Wie Recherchen von t-online ergaben, war Braga für die Unternehmensgründung bei demselben Berliner Notar wie zuvor schon der Verleger Götz Kubitschek, der Publizist Erik Lehnert und der Leiter des patriotischen Bürgernetzwerks „Ein Prozent“, Philip Stein. Gegenüber t-online erklärte Braga auf Anfrage: „Mir ist weder bekannt, welche Unternehmen Herr Stein, Herr Lehnert oder Herr Kubitschek gegründet haben, noch ist mir bekannt, wann, wo, bei wem und zu welchem Zweck sie dies getan haben.“ Und weiter: „Es ist mir, offen gesagt, auch gänzlich gleich. Denn ein Zusammenhang zu mir persönlich oder zur Atesto UG besteht nicht und ist bzw. war zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt.“
T-online sieht eine „bemerkenswerte Parallele“ darin, dass die Genannten ihre Unternehmensgründungen alle vom selben Notar begleiten ließen und auf dessen Expertise vertrauten. Immerhin kämen alle vier aus unterschiedlichen Bundesländern, nämlich Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg, wie es in der Recherche heißt.