Rene Dierkes (AfD) über Social Media: „Ich finde das lustig und angebracht!“
Der bayerische AfD-Politiker Rene Dierkes hat mit einem provokanten Meme auf ein arabisches Wahlplakat der CDU reagiert. Im Gespräch mit FREILICH erklärt er, dass eine Partei, die mit arabischsprachigen Plakaten Clan-Filz und Parallelgesellschaften aktiv fördere, sich solche Reaktionen gefallen lassen müsse.
FREILICH: Herr Dierkes, Ihr jüngster Beitrag in den Sozialen Medien hat für Aufsehen gesorgt. Können Sie uns erklären, was Sie dazu bewogen hat, sich über die Wahlplakate der CDU-Fraktion in Leipzig lustig zu machen? Einige halten Ihren Beitrag für „rassistisch“ – wie erklären und rechtfertigen Sie Ihre Aktion?
Rene Dierkes: Ich habe vor einigen Tagen bei Roger Beckamp das Bild des arabischen CDU-Plakats gesehen. Ich habe es zuerst für einen Scherz gehalten, bis dann die BILD-Zeitung darüber berichtete. Da dies durch Humor kaum zu überbieten ist, habe ich mich kurzerhand beschlossen, das alte Meme des „Fukkenmann“ auf die CDU-Liste zu setzen. Eine „konservative“ Partei, die auf der einen Seite Abschiebungen und Sicherheit fordert und auf der anderen Seite durch arabischsprachige Plakatierungen den Clan-Filz und Parallelgesellschaften aktiv fördert, muss sich auch gefallen lassen, dass ich mich darüber lustig mache.
In einem Artikel, in dem Ihr „Fukkenmann“-Post kritisiert wurde, hieß es auch, Ihnen werde vorgeworfen, bei einer Demonstration Pfefferspray mitgeführt zu haben. Wie kommentieren Sie diese Vorwürfe und welche Konsequenzen erwarten Sie, wenn sie sich bewahrheiten?
Ich habe die Demo nicht bewusst besucht und es war mir auch nicht klar, dass ich mich auf der Gegendemo befinde. Ich hatte nicht die Absicht, eine Demo der Grünen zu besuchen (wieso auch!) und es war mir wie vielen anderen Passanten auch nicht bekannt, dass der ganze Marktplatz als Versammlungsfläche für die Grünen vorgesehen war. Vielmehr habe ich mit einigem Abstand zu den grünen Demoteilnehmern von der Marktzeile aus ein Foto der Demo gemacht und zwei AfD-kritische Polizeibeamte (sahen, dass ich aus einem AfD-Mobil ausgestiegen bin) hatten mir ein Pfefferspray abgenommen, das sicher in der Tasche verstaut war.
Ein absoluter Witz, dass das unter „illegalem Waffenbesitz“ läuft. Ich werde das Berufungsverfahren gewinnen. Wussten Sie eigentlich, dass man selbst bei Bedrohung des eigenen Lebens auf einer Demo nicht einmal mit kugelsicherer Weste herumlaufen darf, weil dies auch schon unter genehmigungsbedürftigen Waffen läuft? Diese selbstverteidigungsfeindlichen Gesetze gehören gerade in der heutigen bedrohlichen Zeit sehr dringend reformiert.
Ein Facebookbeitrag, in dem Sie eine Belohnung für Hinweise auf eine mutmaßliche Antifa-Aktivistin ausgesetzt haben, hat polizeiliche Ermittlungen ausgelöst. Warum haben Sie diese Aktion gestartet und welche Absichten verfolgten Sie damit?
Das „Kopfgeld“ auf die Antifa-Aktivistin war schlichtweg eine Belohnung, um die Straftäterin ordnungsgemäß anzeigen zu können, da der Name nicht bekannt war und die Behörden unkooperativ waren. Es ist nicht rechtswidrig, gegen Namensnennung eine Belohnung auszuloben, um gegen potentielle Straftäter gerichtliche Schritte einleiten zu können.
Sie haben sich an die bayerische Staatsregierung gewandt, um finanzielle Unterstützung für den sogenannten „Stolzmonat“ zu erhalten (FREILICH berichtete). Können Sie uns mehr dazu sagen und wie stehen Sie zu den Vorwürfen, dass diese Kampagne mit der Identitären Bewegung in Verbindung steht?
Ob der Stolzmonat in Verbindung mit der Identitäten Bewegung steht, weiß ich nicht. Die IB ist mir jedenfalls nie als gewalttätig oder terroristisch aufgefallen – ganz im Gegensatz zur Antifa. Ich halte das Modell, die IB zum Teufel zu stilisieren und dann jede Verknüpfung mit Kontaktschuld zu überziehen, für widersinnig.
Wie beurteilen Sie die öffentliche Reaktion auf Ihre Social-Media-Aktivitäten und Ihr Verhalten als AfD-Politiker insgesamt?
Die öffentliche Reaktion auf meine Social-Media-Beiträge ist wie gewohnt seitens der Linken relativ stumpfsinnig. Ich fahre meinen eigenen Kurs und interessiere mich nicht dafür, was ein 50-jähriger Grünenwähler über meine Beiträge denkt. Ich finde das lustig und angebracht und glaube, meine Ziele so erreichen zu können. Da ich mich im Rahmen der deutschen Gesetze bewege, muss das akzeptiert werden. Allein die Tatsache, dass die Frankfurter Rundschau meine Social-Media-Aktivitäten als besonders verwerflich rügt, ist ein großer Ritterschlag, den ich mit meinem Büro gefeiert habe.
Zur Person:
Rene Dierkes ist seit 2023 Abgeordneter der AfD im Bayerischen Landtag. Der Jurist ist rechtspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion und Mitglied im Landesvorstand.