Sachsen: Fast 50 Prozent der ausländischen Ärzte fallen durch Deutschprüfung
Fast die Hälfte der ausländischen Ärzte in Sachsen fällt durch den Sprachtest. Die AfD fordert nun, die Ausbildungsanforderungen für Ärzte aus Drittstaaten zu erhöhen.
Dresden. – Immer wieder ist zu lesen, dass Deutschland mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen hat. Dieser Mangel macht sich in vielen Bereichen bemerkbar, auch im medizinischen. Inzwischen leben aber auch viele Ärzte aus Syrien und anderen Ländern in Deutschland, die ihren Beruf gerne ausüben würden, zum Beispiel in Sachsen. Voraussetzung dafür ist aber unter anderem eine Sprachprüfung. Doch die besteht ein Vielzahl der Migranten nicht. Das geht aus einer aktuellen Antwort der sächsischen Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor.
Fast jeder Zweite fällt durch
Laut einer Kleinen Anfrage des AfD-Abgeordneten Sebastian Wippel ist im Jahr 2023 fast die Hälfte der ausländischen Ärzte, die in Sachsen arbeiten wollen, durch die Sprachprüfung gefallen. Demnach konnten rund 49 Prozent der Prüflinge aus dem Ausland nicht die erforderlichen Sprachkenntnisse nachweisen. Von 200 syrischen Ärzten bestanden 112 die Prüfung nicht, von 26 ukrainischen Ärzten fielen 15 durch. Insgesamt erhielten in Sachsen 211 ausländische Ärzte eine Berufserlaubnis.
Bessere Zugangsmöglichkeiten für sächsische Medizinstudenten
Wippel äußerte sich kritisch zu diesen Ergebnissen und sprach sich für eine Förderung einheimischer Medizinstudenten aus, um dem Ärztemangel in den ländlichen Regionen Sachsens entgegenzuwirken. „Die erste wichtige Erkenntnis ist für mich: Wir können den Ärztemangel gerade in unseren ländlichen Regionen nur lösen, wenn wir es mehr sächsischen Gymnasiasten ermöglichen, Medizin zu studieren“, betonte Wippel. Dazu sei eine Erhöhung der Landarztquote notwendig.
Zweifel an der Qualifikation ausländischer Ärzte
Die hohe Durchfallquote ausländischer Ärzte bei der Sprachprüfung wertet Wippel außerdem als Hinweis auf mögliche Defizite bei der fachlichen Eignung. „Die hohe Durchfallquote bei den Sprachprüfungen werte ich als Indiz dafür, dass es unter Umständen auch Defizite bei der fachlichen Eignung der ausländischen Ärzte geben könnte“, erklärte der Abgeordnete. Die AfD hatte bereits vor zwei Jahren einen Antrag eingebracht, der eine Erhöhung der Anforderungen an ausländische Ärzte forderte.
Im Rahmen dieses Antrags forderte die AfD, dass Ärzte aus Drittstaaten das zweite und dritte Staatsexamen in Deutschland ablegen müssen, bevor sie eine Approbation erhalten. „Das ist allein schon eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber Medizinstudenten in Deutschland“, betonte Wippel und wies darauf hin, dass die Qualität der medizinischen Ausbildung weltweit sehr unterschiedlich sei.