Wahl in Sachsen: CDU bleibt stärkste Kraft, AfD dicht dahinter

Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Ostdeutschland haben am Sonntag ein politisches Beben ausgelöst. Wie in Thüringen konnte sich die AfD auch in Sachsen über Zugewinne freuen. Doch auch in Sachsen dürfte die Regierungsbildung schwierig werden.

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Wahl in Sachsen: CDU bleibt stärkste Kraft, AfD dicht dahinter

In Sachsen bleibt die CDU nach dem vorläufigen Ergebnis stärkste Kraft.

© IMAGO / EHL Media

Dresden. – In Thüringen ist die AfD bei der Landtagswahl am Sonntag stärkste Kraft geworden. Auch in Sachsen konnte die Partei Stimmen hinzugewinnen und liegt nach dem vorläufigen Endergebnis knapp hinter der CDU auf Platz zwei. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wird in Sachsen – gleich wie in Thüringen – drittstärkste Kraft, die Ampelparteien schneiden auch in Sachsen schlecht ab.

Nach Auszählung aller Stimmen verliert die CDU im Vergleich zu 2019 minimal um 0,2 Prozent, bleibt aber mit 31,9 Prozent der Stimmen stärkste Kraft, die AfD legt um 3,1 Prozent zu und liegt mit 30,6 Prozent knapp hinter der CDU. Das BSW erreicht aus dem Stand 11,8 Prozent, die SPD kommt auf 7,3 Prozent (minus 0,4 Prozent) der Stimmen. Die Grünen erreichen 5,1 Prozent (minus 3,5 Prozent) und Direktmandate in Leipzig und Dresden. Die Linke rutscht auf 4,5 Prozent (minus 5,9 Prozent) ab, schafft aber den Wiedereinzug in den Landtag, weil sie zwei Direktmandate gewann.

Mehrere Koalitionsmöglichkeiten

Die Verteilung der insgesamt 120 Sitze sieht nach dem vorläufigen Ergebnis wie folgt aus: Die CDU erhält nach Angaben des Statistikamtes 42 Sitze, die AfD 41, das BSW 15 und die SPD neun Sitze. Grüne und Linke erhalten jeweils sechs Sitze. Die Freien Wähler (FW) kommen nur auf einen Sitz. Rein rechnerisch wären in Sachsen mehrere Koalitionen möglich. CDU, BSW und SPD kämen auf 67 Sitze. CDU, BSW und Grüne kämen auf 64 Sitze; CDU, BSW und Linke auf 63 Sitze und CDU und AfD auf 82 Sitze.

Vorläufiges amtliches Endergebnis der Landtagswahl Sachsen 2024

in Prozent

Für den AfD-Spitzenkandidaten Jörg Urban zeigt der Wahlabend, dass Sachsen „keine links-grüne Politik“ wolle. Seine Partei sei offen für Gespräche, um politische Veränderungen im Land zu erreichen. Die CDU betonte am Sonntagabend jedoch erneut, nicht mit der AfD zusammenarbeiten zu wollen. „Das ist nicht meine Schuld, sondern es ist die Parteiideologie und die Bösartigkeit, die wir auch in diesem Wahlkampf noch einmal mehr erlebt haben“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Sonntag im ZDF. Auf die Frage, ob er mit dem BSW verhandeln wolle, antwortete er: „Erwachsene Menschen fangen an, miteinander zu reden.“ Er wolle dem Land mit Demut dienen.

Glückwünsche aus Österreich

Die Wahlen in Thüringen und Sachsen haben auch in Österreich Reaktionen ausgelöst. So gratulierte etwa FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl der AfD und den Wählern zu den guten Wahlergebnissen. „Der klare Sieg in Thüringen und das Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU in Sachsen – jeweils mit den historisch besten Ergebnissen – sind Ausdruck der Hoffnung auf einen Systemwechsel. Die Systemparteien wurden massiv abgestraft. Bei der bundespolitischen Ampel sind gleich alle drei Lichter gleichzeitig ausgegangen“, so Kickl in einer Pressemitteilung. „Sie bekam mit gesamt nicht einmal 15 Prozent für drei Parteien in beiden Bundesländern die Rechnung für ihre schädliche Politik präsentiert“. Die Wahlergebnisse seien auch ein Denkzettel „für alle Ausgrenzer und Demokratie-Verweigerer, die nun zeigen müssen, ob sie noch lernfähig sind oder ihren Weg in die politische Bedeutungslosigkeit beharrlich fortsetzen wollen“.

In Sachsen waren gestern rund 3,3 Millionen Bürger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung war mit 74,4 Prozent so hoch wie noch nie bei einer Landtagswahl in diesem Bundesland.

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