Schützenhöfer fordert Impfpflicht in Nachtgastro
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) fordert eine Impfpflicht für die Nachtgastronomie. Die PCR-Tests sieht er wegen der langen Auswertungsdauer kritisch.
Graz. – „Hätte mich jemand gefragt, hätte ich etwa für die Nachtgastronomie, für die Discos ausschließlich die Impfung empfohlen, denn nur die Impfung schützt, und wenn ich als junger Mensch in die Disko will, dann kann ich das machen, aber ich sollte geimpft sein“, wird Schützenhöfer in Medienberichten zitiert. Die von der Bundesregierung vorgeschriebenen PCR-Tests sieht der steirische Landeshauptmann hingegen kritisch. Die Auswertung kann bis zu 24 Stunden dauern und es sei fraglich, wie viele Jugendliche sich in der Realität für einen Discobesuch entscheiden würden.
Kritik von Opposition
Scharfe Kritik kam dazu von der Opposition. Für FPÖ-Landesparteisekretär Stefan Hermann zeigten die Aussagen Schützenhöfers, dass dieser sich als ein „fanatischer Verfechter der Impfpflicht“ positioniere. „Nach den Auflagen bei Neuaufnahmen in den steirischen Landesdienst möchte Schützenhöfer nun auch die Jugend mit seinen Zwangsfantasien beglücken“, so Hermann. Außerdem kündigte die FPÖ an, man werde „gegen jeden Vorstoß hin zu einer Impfpflicht in der Nachtgastronomie mit allen politischen und rechtlichen Mitteln vorgehen“.
NEOS-Klubobmann Niko Swatek warf dem Landeshauptmann vor, er würde verzweifelt versuchen, „vom Versagen des Landes bei der niederwelligen Bereitstellung von PCR-Tests abzulenken“. Während die Aktion „Alles gurgelt!“ in Wien und Oberösterreich bereits umgesetzt werde, schlafe die Steiermark noch. “Statt die Verbreitung der Delta-Variante auf den Rücken der Angestellten in der Nachtgastronomie auszutragen und über eklatante Eingriffe in die Grundrechte der Steirerinnen und Steirer zu fantasieren, sollte der Landeshauptmann endlich seine Hausaufgaben erledigen und ‚Alles gurgelt!‘ möglichst schnell in der Steiermark umsetzen.“