Sozialverbände fordern bessere Versorgung behinderter Asylwerber
Aufgrund von schlechter Versorgung seien die grundlegenden Rechte von Asylwerbern mit einer Behinderung nicht ausreichend geschützt, so Sozialverbände. Sie fordern einen Paradigmenwechsel.
Berlin. – Gemeinsam mit Wohlfahrtsverbänden und dem Landesbehindertenbeauftragten fordert der evangelische Fachverband für Teilhabe eine bessere Versorgung von Asylwerbern mit einer Behinderung. So soll unter anderem der Zwang aufgehoben werden, dass behinderte Migranten in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht werden müssen. Des Weiteren plädierten die Antragsteller dafür, dass eingeschränkte Asylwerber Zugriff auf Krankenkassenleistungen erhalten sollen. Darüber hinaus sollten Hilfsmittel zur Barriereüberwindung (Hörgeräte, Gehhilfen, Rollstühle, …) uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
Abstufungen nach Herkunftsländern soll aufgehoben werden
Ein weiteres Anliegen der Verbände ist eine größtmögliche Ausweitung der Hilfsangebote. So dürfte es keine unterschiedlichen Empfangsberechtigungen geben, meinen die Antragsteller. Gerade asylsuchende Menschen mit Behinderung aus anderen Herkunftsländern hätten es deutlich schwerer, in Deutschland Leistungen zu erhalten. Der Verband „Handicap International“ fordert eine Entkopplung der Hilfsangebote des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG). Er wirft dem Gesetzgeber vor, damit den „Leistungsrahmen für Geflüchtete im Vergleich zu Menschen mit festem Aufenthalt“ zu verkleinern. Damit sei es möglich, bereits nach der Ankunft eine barrierefreie Unterkunft und eine umfassende medizinische Versorgung für Flüchtlinge mit Behinderung bereitzustellen.