SPÖ: Ex-Kanzler Christian Kern zieht sich aus Berufspolitik zurück

Eigentlich galt Christian Kern als Hoffnungsträger der österreichischen Sozialdemokratie. Doch bereits nach zweieinhalb Jahren erklärte der Ex-Bundeskanzler und bisherige SPÖ-Chef am Samstag seinen vollständigen Rückzug aus der Politik.
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SPÖ: Ex-Kanzler Christian Kern zieht sich aus Berufspolitik zurück

Symbolbild: By SPÖ Presse und Kommunikation (Pressekonferenz Christian Kern 17.5.2016) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Eigentlich galt Christian Kern als Hoffnungsträger der österreichischen Sozialdemokratie. Doch bereits nach zweieinhalb Jahren erklärte der Ex-Bundeskanzler und bisherige SPÖ-Chef am Samstag seinen vollständigen Rückzug aus der Politik.

Wien. Schon am 18. September hatte der 52-Jährige seinen Rücktritt als SPÖ-Chef angekündigt, dann jedoch überraschend erklärt, er werde bei der EU-Wahl als Spitzenkandidat für die Sozialdemokraten antreten. Nun also doch der Rücktritt aus der Berufspolitik: Am 24. November werde er beim SPÖ-Parteitag alle Funktionen zurücklegen, kündigte der 52-Jährige an.

Innenpolitische Debatte

„Für mich ist das ein Schlussstrich als Berufspolitiker. Und ich bin auch nicht unfroh darüber“, sagte Kern am Samstagnachmittag. Er werde künftig ins Wirtschafts- und Unternehmertum zurückkehren. Seinen Rückzug aus der Politik habe er zuvor mit der Parteiführung abgesprochen, betonte Kern.

In seiner öffentlichen Erklärung begründete Kern seinen Abschied damit, dass er sich als ehemaliger Regierungschef trotz seines angekündigten Wechsels in die EU-Politik der innenpolitischen Debatte nicht entziehen konnte. Er wolle den Start der neuen Parteiführung und die europapolitische Debatte durch die Diskussion um seine Person nicht überlagern.

Intrigen in der SPÖ

Kern erklärte zudem, er würde sich wohler fühlen, wenn er wüsste, dass alle Gerüchte und Intrigen rund um seinen Abgang als Parteichef vom politischen Gegner gekommen wären. Dennoch halte er die vermutete „Dichte der Intrigen“ für „weit übertrieben“. Dies sei in der SPÖ nicht anders ausgeprägt als woanders. „Nur ich glaube, man muss seine Konsequenzen daraus ziehen.“ Wenn man einen Beitrag leisten könne, um das zu beruhigen, dann habe man das zu tun, betonte Kern.

Rendi-Wagner bedankt sich bei Kern

Die designierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bezeichnete Kerns Rückzug als „sehr bedauerlich“. Die Entscheidung sei aber selbstverständlich zu respektieren. „Ich möchte mich bei Christian Kern herzlich bedanken. Er hat die Partei geöffnet und modernisiert, dabei hat er sich große Verdienste um die Sozialdemokratie erworben.

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Stefan Juritz

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