Steyregg setzt rechtem Zentrum einen Regenbogen-Zebrastreifen vor

Das neue rechte Zentrum „Castell Aurora“ in Steyregg (Bezirk Urfahr-Umgebung) sorgte für einigen Wirbel im Blätterwald. Die öffentliche Debatte ist nun um eine Facette reicher: Denn der Bürgermeister beschloss nun, den Zebrastreifen in der Nähe des Hauses in Regenbogenfarben zu halten.
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Steyregg setzt rechtem Zentrum einen Regenbogen-Zebrastreifen vor

Bild Zentrum: (C) Castell Aurora / Symbolbild Regenbogen-Zebrastreifen: Haeferl via Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0] / Komposition: Tagesstimme

Das neue rechte Zentrum „Castell Aurora“ in Steyregg (Bezirk Urfahr-Umgebung) sorgte für einigen Wirbel im Blätterwald. Die öffentliche Debatte ist nun um eine Facette reicher: Denn der Bürgermeister beschloss nun, den Zebrastreifen in der Nähe des Hauses in Regenbogenfarben zu halten.

Steyregg. – Bereits im Zuge der ersten Medienberichte stellte der Bürgermeister, Johann Würzburger (SBU), heraus, dass er keine Freude mit der neuen Einrichtung im sonst eher ausgestorbenen Stadtkern habe. Gleichzeitig musste er einräumen, dass es „noch keine Konfrontationen“ gegeben habe und er auch „keinen Hebel“ habe, um zu verhindern, dass sich das rechte Hausprojekt dort ansiedle.

Nun wollte man aber doch „ein Zeichen für Offenheit, Gedankenweite und Toleranz setzen“ und bemalte die Zwischenräume des Schutzweges in Regenbogenfarben. Ähnliche Überweg-Designs existieren bereits in mehreren Großstädten wie Wien, Linz oder Innsbruck – für ein 5.000-Seelen-Städtchen ist es eher untypisch.

Bild: privat.

„Einigelung“ oder Schutz gegen Antifa-Angriffe?

Zudem brachte man über den Zebrastreifen, den unzählige Steyregger Kinder auf dem Schulweg nutzen, Regenbogen-Banner an mit der Aufschrift: „Steyregg ist bunt“. Laut Würzburger wolle man damit „durchaus beabsichtigt“ mit dieser Botschaft auch „die exzessive Vergitterung des direkt vor dem Schutzweg liegenden Gebäudes“ konstrastieren. Diese deutet nach Ansicht des Stadtchefs nämlich „eher auf Abschottung, Absonderung und Einigelung“ hin.

Die Errichtung der Schutzgitter dürfte allerdings einen anderen Grund haben. Denn in den vergangenen Monaten häuften sich im gesamten deutschen Sprachraum verheerende linksextreme Angriff auf rechte Einrichtungen, wie auch das Portal Linke-Gewalt.info laufend dokumentiert.

Gegenüber der TAGESSTIMME gaben die Betreiber des „Castell Aurora“ an, sehr wohl mit den Bürgern in Dialog treten und einen Freiraum ohne Denkverbote schaffen zu wollen.

Humorvoller Dank für „ethnopluralistischen Zebrastreifen“

Dass die Politik ihnen einen eigenen Regenbogen-Schutzweg vor die Türe setzen, kommentieren die Betroffenen übrigens mit Humor. Sie bedanken sich für den „ethnopluralistischen Zebrastreifen“. Die Anschauung des Ethnopluralismus geht davon aus, dass die weltweite kulturelle Vielfalt und deren Erhaltung – jedes Volk für sich in seinem angestammten Kulturraum, bei der Beibehaltung relativ homogener Gemeinschaften – ein Wert an sich sind.

Diese Ansicht ist ein zentraler Grundsatz im identitären Gedankenkomplex; aber auch die Idee eines „Europas der Vaterländer“ geht auf den Grundgedanken zurück. Einschlägige Kritiker wiederum behaupten, es handle sich um eine Art Kulturrassismus; eine Unterstellung, welche Vertreter des Ethnopluralismus von sich weisen. Der post-ironische Witz dürfte den Umstand aufs Korn nehmen, dass die linksliberale Vorstellung von ‚Vielfalt‘ sich mit der tatsächlichen Vielfalt der Völker spieße.

Feuerwehr distanziert sich

Keine wirkliche Freude mit der neuen Installation hatte unterdessen auch die freiwillige Feuerwehr der Stadt. Denn die beiden „Steyregg ist bunt“ – Banner wurden direkt neben der Werbung für den eigenen Frühschoppen angebracht. Hier fühlt man sich übergangen, die Anordnung suggeriere eine Zustimmung der Feuerwehr zur Aktion. Die Florianijünger legten aber Wert auf die Feststellung, dass sie gegen politische Instrumentalisierung von jeglicher Seite sind und distanzierten sich von der Aktion des Bürgermeisters.


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Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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