„taz“-Datenanalyse: Deutschland rückt von links nach rechts

Eine aktuelle Datenanalyse der taz zeigt: Deutschland hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend von links nach rechts bewegt. Besonders in Ostdeutschland sind rechte Parteien auf dem Vormarsch.

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„taz“-Datenanalyse: Deutschland rückt von links nach rechts

Die jüngsten Ergebnisse aus Sachsen und Thüringen bestätigen diesen Trend.

© IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Berlin. – In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die politische Landschaft in Deutschland merklich verändert, insbesondere in Richtung einer Normalisierung konservativer und rechter Positionen. Während Deutschland vor der Wiedervereinigung eine eher linksorientierte Gesellschaft war, deutet eine aktuelle Datenanalyse der taz darauf hin, dass sich das Land in dieser Zeit zunehmend nach rechts bewegt hat. Diese Entwicklung zeigt sich besonders deutlich in Ostdeutschland, aber auch im Westen gibt es inzwischen Gebiete, die als Hochburgen rechter Parteien gelten.

Ein exemplarisches Beispiel für diesen Wandel ist die Gemeinde Wilhelmsburg in Mecklenburg-Vorpommern, wo im Juni der Kandidat der AfD die Bürgermeisterwahl gewann. Dieser Erfolg verdeutlicht, dass sich das politische Klima in vielen Teilen des Landes verschoben hat. Noch vor wenigen Jahrzehnten hatten rechte Parteien wie die DVU, Republikaner oder NPD in solchen Regionen nur marginalen Einfluss. Heute jedoch sind sie vielerorts in der Mehrheit, wie die Bundestagswahl 2021 zeigte, bei der in Wilhelmsburg fast die Hälfte der Wähler für rechte Parteien stimmte.

Rechte Positionen normalisieren sich

Dieser Trend ist nicht auf den Osten beschränkt. Auch in Westdeutschland gibt es Orte, die früher kaum rechte Wähler hatten, heute aber einen signifikanten Anteil aufweisen. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen etwa ist der Anteil rechter Stimmen in einigen Gemeinden deutlich gestiegen. Diese Entwicklung spiegelt eine breitere Akzeptanz rechter Positionen wider, die in den letzten Jahren zugenommen hat.

Interessant ist, dass diese Verschiebung nicht abrupt, sondern schrittweise erfolgte. In den 1990er-Jahren gab es in Ostdeutschland noch kaum nennenswerte Wahlerfolge für rechte Parteien. Doch im Laufe der Zeit gelang es ihnen, insbesondere durch die NPD in den 2000er-Jahren, ein Wählerpotenzial zu erschließen, das in den letzten Jahren durch die AfD weiter ausgebaut wurde. Diese Partei hat es geschafft, sich als zentrale Kraft im rechten Spektrum zu etablieren und von den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zu profitieren.

Die Analyse der taz zeigt, dass die Verschiebung nach rechts in Deutschland nicht nur eine vorübergehende Erscheinung ist, sondern eine tiefgreifende Veränderung, die das politische Klima des Landes nachhaltig geprägt hat. Was einst als Randerscheinung galt, hat sich mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft etabliert. Dieser Prozess könnte sich weiter verstärken, wenn die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen so bleiben, wie sie sind.

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