Thüringen: CDU-Politikerin will mit AfD reden – „Pippi-Langstrumpf-Politik gescheitert“

Die neu gewählte CDU-Abgeordnete Martina Schweinsburg plädiert für Gespräche mit der AfD und der Linkspartei. Sie betont, dass die hohe Zustimmung für die AfD nicht ignoriert werden dürfe.
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Thüringen: CDU-Politikerin will mit AfD reden – „Pippi-Langstrumpf-Politik gescheitert“

Martina Schweinsburg im März 2023.

© IMAGO / Jacob Schröter

Erfurt. – In der Debatte um die künftige Regierungsbildung in Thüringen hat sich die neu gewählte CDU-Landtagsabgeordnete Martina Schweinsburg für Gespräche mit der AfD ausgesprochen. Das berichtete die Wochenzeitung Zeit. Schweinsburg, die als Präsidentin des Thüringer Landkreistages bekannt und neu in den Landtag eingezogen ist, betonte, dass die hohe Zustimmung für die AfD von über 30 Prozent der Wähler nicht ignoriert werden dürfe. „Es ist ein Zeichen des Respekts gegenüber den Wählern, auch mit denen zu reden, die diese Partei unterstützt haben“, sagte sie.

Schweinsburg, die von CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt in ein Expertenteam für ein 100-Tage-Regierungsprogramm berufen wurde, kritisierte den bisherigen Umgang ihrer Partei mit der AfD. Die CDU müsse ihre bisherige Strategie überdenken und ernsthafte Sondierungsgespräche mit der AfD führen, um die Partei zu entzaubern. „Diese Pippi-Langstrumpf-Politik, in der man sagt: ‚Die AfD ist ein böses Kind, mit dem darfst du nicht spielen', ist gescheitert“, so Schweinsburg.

Gespräche mit der Linkspartei

Die Abgeordnete sprach sich zudem dafür aus, nicht nur mit der AfD, sondern auch mit der Linkspartei Sondierungsgespräche zu führen. Sie betonte jedoch, dass es keine Garantie für politische Übereinstimmungen gebe und es durchaus sein könne, dass man keinen gemeinsamen Nenner finde. Über mögliche Koalitionen oder Tolerierungsmodelle wollte sie nicht spekulieren und betonte, dass solche Entscheidungen nicht in ihrer Hand lägen.

Schweinsburg, die zuvor Landrätin in Greiz war, betonte abschließend, dass sie sich im Landtag besonders für die kommunale Selbstverwaltung einsetzen und Pragmatismus in die Politik bringen wolle. Sie setzte sich am gestrigen Wahltag mit knapp 47 Prozent als Direktkandidatin in ihrem Wahlkreis Greiz 1 durch.


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