Umfrage: AfD in Thüringen weit vorn, BSW auf Platz drei

Es sind nur noch wenige Monate bis zu den Landtagswahlen in Thüringen. Wie schon in den Umfragen zuvor liegt die AfD auch in einer aktuellen Umfrage klar in Führung, wenn auch mit leichten Verlusten. Das Bündnis Sarah Wagenknecht legt unterdessen deutlich zu.

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Umfrage: AfD in Thüringen weit vorn, BSW auf Platz drei

Nach dem TV-Duell zwischen Höcke und Voigt sind die Zustimmungswerte für den AfD-Politiker weiterhin hoch.

© IMAGO / Jacob Schröter

Erfurt. – Vier Monate vor der Landtagswahl in Thüringen zeigt eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa deutliche Zuwächse für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Gleichzeitig verzeichnet die AfD einen leichten Rückgang in der Wählergunst. Die Partei um die frühere Linken-Politikerin kommt in der repräsentativen Umfrage für die Funke-Mediengruppe auf 16 Prozent Zustimmung, ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zu Mitte März. Die AfD kommt dagegen nur noch auf 30 Prozent, führt aber mit Abstand.

AfD führt mit 30 Prozent

Auch die CDU verliert leicht an Zustimmung und kommt nun auf 20 Prozent. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow und die Bündnisgrünen von Sahra Wagenknecht liegen mit jeweils 16 Prozent gleichauf. Die SPD kann sich leicht verbessern und erreicht sieben Prozent. Die FDP verpasst mit zwei Prozent den Einzug in den Landtag, während die Grünen mit fünf Prozent um den Einzug bangen müssen. Sonstige Parteien erreichen zusammen vier Prozent der Stimmen.

Diese Umfrage deutet auf weiterhin schwierige Mehrheitsverhältnisse in Thüringen hin. Sowohl eine Koalition aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht, SPD und Grünen als auch eine Koalition aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht und Linken wären rechnerisch möglich. Die CDU schließt jedoch Bündnisse mit der Linken und der AfD aus.

Linkspartei im Dilemma

Das TV-Duell zwischen Björn Höcke und Mario Voigt hat nach Einschätzung des Politikanalysten Daniel Fiß die Umfragewerte für die bevorstehende Landtagswahl in Thüringen nicht wesentlich verändert. Fiß wies auf Anfrage von FREILICH darauf hin, dass das BSW in Thüringen das linke Lager zu unterminieren scheine und damit der derzeitigen rot-rot-grünen Regierungskoalition jede Mehrheitsoption nehme. Die AfD verfüge in Thüringen über ein stabiles Wählerpotenzial, wie der solide Abstand von zehn Prozentpunkten zur zweitstärksten Partei zeige.

Der Amtsbonus des linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow sei der einzige Trumpf, den die Linke in Thüringen noch ausspielen könne. „Ein starkes BSW, eine auf Bundesebene marginalisierte Partei, die sich der Woke-Bewegung öffnet, ist aber eine Zange, aus der die Linke auch in Thüringen kaum über 20 Prozent kommen wird“, sagte Fiß.

In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Ministerpräsident Bodo Ramelow tritt wieder an. Derzeit führt er eine Minderheitsregierung aus Linken, SPD und Grünen, die jedoch über keine eigene Mehrheit im Parlament und keinen festen Tolerierungspartner verfügt. In der Vergangenheit wurden Gesetze auch gegen den Willen der Regierung mit den Stimmen der AfD verabschiedet.

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