Umfrage zeigt: FPÖ baut Vorsprung aus, ÖVP stürzt weiter ab
FPÖ im Höhenflug: Die Kickl-Partei erreicht mit 32 Prozent einen neuen Rekord. ÖVP stürzt ab, SPÖ und Neos stagnieren.
Wien. – Die politische Landschaft in Österreich verschiebt sich deutlich: Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag des Exxpress zeigt, dass die FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl immer stärker wird. Mit 32 Prozent erreicht die Freiheitliche Partei neue Höchstwerte und verzeichnet ein Plus von drei Prozentpunkten im Vergleich zur Nationalratswahl am 29. September.
Sonntagsfrage Nationalratswahl 16. November 2024
in Prozent, nächste Wahl voraussichtlich 2028
Die ÖVP unter Bundeskanzler Karl Nehammer erlebt hingegen einen dramatischen Absturz. Laut Umfrage würden derzeit nur noch 22 Prozent der Wahlberechtigten für die Volkspartei stimmen – ein Minus von vier Prozentpunkten seit der Wahl. Zum Vergleich: 2019 erreichte die ÖVP unter Sebastian Kurz noch 37,5 Prozent. Der kontinuierliche Rückgang wirft die Frage auf, ob es in der Partei ein Bedauern darüber gibt, nicht stärker für den einst populären Ex-Kanzler gekämpft zu haben.
SPÖ stagniert trotz Turbulenzen
Auch die SPÖ zeigt trotz interner und externer Herausforderungen kaum Bewegung. Weder der Skandal um das sogenannte „Stalinbuch“ noch die Verhandlungen über eine Dreierkoalition mit ÖVP und Neos haben den Sozialdemokraten unter Andreas Babler genutzt oder geschadet. Sie liegt stabil bei 21 Prozent.
Auch die wirtschaftsliberale Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger konnte keine Zugewinne verbuchen. Ihre Partei kommt wie bei der Wahl auf neun Prozent. Auch die Grünen stagnieren bei acht Prozent. Kleinere Parteien wie die KPÖ und die Bierpartei verharren bei jeweils zwei Prozent.
Die Umfrage zeigt auch, dass eine konservative Koalition aus FPÖ und ÖVP für viele Wähler attraktiv wäre. Eine Annäherung der beiden Parteien ist aber ausgeschlossen: Am Montag beginnen die Koalitionsgespräche für eine sogenannte „Austro-Ampel“ aus ÖVP, SPÖ und Neos. Angesichts der aktuellen Stimmungslage dürfte diese Entscheidung für die Kanzlerpartei riskant bleiben.