Vorarlberg: Bürgermeister macht gegen geplantes Asylquartier mobil

Der Bürgermeister der Gemeinde Schwarzach kritisiert, dass die Entscheidung über das Großquartier alleine vom Land getroffen worden sei.
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Vorarlberg: Bürgermeister macht gegen geplantes Asylquartier mobil

Bild: Gemeinde Schwarzach in Vorarlberg / Bild: böhringer friedrich, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Der Bürgermeister der Gemeinde Schwarzach kritisiert, dass die Entscheidung über das Großquartier alleine vom Land getroffen worden sei.

Bregenz. – Das Land Vorarlberg hat eine 1.800 Quadratmeter große Halle in einem Gewerbegebiet in Schwarzach (Bezirk Bregenz) angemietet, um dort künftig Asylwerber unterzubringen. Dort sollen 150 Migranten Platz finden, bezogen werden könnte die Halle im nächsten Frühjahr, wie Vorarlberger Medien am Dienstag berichteten. Thomas Schierle, Bürgermeister von Schwarzach, zeigte sich verstimmt. Er kritisiert, dass die Kommune vor vollendete Tatsachen gestellt werde und das Vorhaben des Landes nicht m Vorfeld kommuniziert worden sei. Der zuständige Landesrat, Christian Gantner (ÖVP), räumte Versäumnisse in der Abstimmung mit dem Bürgermeister ein. Schierle glaubt darüber hinaus nicht, dass eine Unterbringung von Migranten in einer Halle zielführend sei.

Hohe Migrantenzahlen würden Kapazitäten der Einrichtungen sprengen

In Schwarzach hat die Gemeinde am Dienstag außerdem ein Flugblatt an alle Haushalte zugestellt. Darin wird die Bevölkerung über das geplante Großquartier für Asylwerber informiert. Schierle betont in dem Schreiben auch, dass sich die Gemeinde Schwarzach gegenüber dem Land bereit erklärt habe, zusätzlich Migranten aufzunehmen. Dazu brauche es aber keine Halle. Man könne die Menschen auch auf herkömmliche Weise in der Gemeinde integrieren. Aktuell sind 40 Asylwerber in Schwarzach untergebracht. Die von Landesseite festgelegte Quote werde zu etwa 40 Prozent erfüllt, sagt der Bürgermeister.

Nach Angaben von Schierle könnten im Großquartier künftig bis zu 200 Migranten untergebracht werden. Dadurch würde es in Schwarzach – zuzüglich der bereits in der Gemeinde lebenden Asylwerber – einen Bevölkerungszuwachs von rund fünf Prozent geben. „Eine für uns völlig unvorstellbare Dimension, die auch unsere gemeindeeigenen Einrichtungen komplett sprengen würde“, so Schierle.

FPÖ kritisiert Pläne

Die Freiheitlichen reagierten mit Unverständnis auf die Pläne der schwarz-grünen Landesregierung. „Wir brauchen keine zusätzlichen Quartiere und immer noch mehr Asylanten, sondern wir brauchen endlich einen Asyl-Stopp. Es ist – gerade auch angesichts der aktuellen Teuerungswelle – unverantwortlich, immer noch weiter zusätzliche Asylanten ins Land zu lassen und dadurch die eigene Bevölkerung immer weiter zu belasten“, sagt FPÖ-Landesparteiobmann Christof Bitschi. Auch er kritisierte, dass die Gemeinde Schwarzach nicht in die Planung miteinbezogen worden sei.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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