Waldabholzung für Windräder: Der Protest bleibt aus
Die Nutzung von Windkraft ist Teil der deutschen Energiewende. Daraus ergibt sich folglich die Frage nach den geeigneten Standorten für Windräder. Waldflächen rücken dabei immer mehr in den Fokus.
Die Demonstrationen und Räumungsarbeiten am Hambacher Forst sind nach wie vor in vollem Gange. Sie polarisieren die Öffentlichkeit und die politische Linke inszeniert sich erfolgreich als Verteidiger von Umwelt und Natur. Dadurch gewinnt sie an Sympathien in der Bevölkerung. Das zeigt sich zum einen an Solidaritätsbekundungen im Internet und zum anderen an dem Zulauf von zivilgesellschaftlichem Protest.
Ähnliches Szenario – doch kein Protest
Dieser Protest passt in das linke Weltbild: Die Umweltaktivisten setzen sich mit wenig Mitteln gegen den übermächtig erscheinenden Konzern RWE zur Wehr. In Folge davon enttarne sich die Regierung als Agitator der Wirtschaft. Gänzlich falsch ist diese Annahme wohl nicht, dennoch wirkt sie heuchlerisch.
Denn wenige Kilometer von dem Hambacher Forst entfernt, im Aachener Münsterwald, spielt sich ein ähnliches Szenario ab und niemanden scheint es zu interessieren. Dort werden hunderte von Bäumen gefällt, um Platz für neue Windräder zu schaffen.
Große Waldflächen abgeholzt
Fußballfeldgroße Flächen werden abgeholzt, um Platz für ca. 200 Meter hohe Windräder zu schaffen. Nicht zuletzt die mehren Tonnen Beton, die laut Bericht der Aachener Nachrichten für das Fundament der Windräder in den Boden gegossen werden, sind sehr umweltschädlich. Grundsätzlich sind Wälder höchst komplexe Ökosysteme, in die man nicht noch weiter eingreifen sollte. Die dort vor dem Aussterben bedrohten Tierarten scheinen allerdings wenig Mobilisierungskraft auszustrahlen. Denn mit einem Protest gegen diese Waldabholzung müsste man sich gegen das eigene Weltbild stellen.
Grüne opfert Wälder
Besonders überraschend ist, dass die alte rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sich hier verantwortlich zeichnet. Sie lieferten den nötigen Investitionsschub für die Umsetzung der Windkraftanlage. Wibke Brems (Grüne) geht noch weiter: Brems zufolge sei der Naturschutz angemessen ausgeglichen, wenn der Wald für die Windkraft geopfert wird. Dass an dieser Energiewende ebenfalls Großkonzerne mitverdienen, fällt bei der Debatte ebenfalls allzu leicht unter den Tisch.