Warum die FPÖ am Wahlabend mehr holen könnte, als die Umfragen erwarten lassen
Wien. – Kurz vor der Nationalratswahl am 29. September liefert eine neue Insa-Umfrage im Auftrag des Exxpress spannende Einblicke in die politischen Trends. Demnach bleibt die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) stärkste Kraft, während Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) deutlich an Popularität gewinnt.
Die FPÖ liegt mit 29 Prozent weiterhin an der Spitze der Wählergunst. Damit würde fast jeder dritte wahlberechtigte Österreicher die Partei mit Spitzenkandidat Herbert Kickl wählen. Auch langfristig erscheint das Potenzial der Freiheitlichen stark: Laut Insa könnte die FPÖ bis zu 35 Prozent der Wähler für sich gewinnen – mehr als doppelt so viele wie bei der letzten Wahl 2019.
„Die FPÖ ist die einzige Partei, die Zweierbündnisse bilden kann. Sie hat nicht nur die meisten Wähler in der Sonntagsfrage, sondern mit 24 Prozent auch die meisten sicheren Wähler“, betont Meinungsforscher Jens Wilhelm von Insa gegenüber Exxpress. Vor allem das Thema Migration mobilisiert viele FPÖ-Wähler.
ÖVP und SPÖ hinter FPÖ
Hinter der FPÖ liegt die ÖVP mit 23 Prozent. Auch wenn die ÖVP damit nicht die Spitzenposition erreicht, gibt es positive Nachrichten für Bundeskanzler Karl Nehammer: Er kann in der Wählergunst deutlich aufholen. Mit einem Plus von vier Prozentpunkten im Politikerranking ist er der klare Gewinner der Umfrage. Nehammer sichert sich den fünften Platz im Ranking und überholt damit sowohl SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler als auch FPÖ-Chef Herbert Kickl. Auch in der Kanzlerfrage erhält Nehammer die größte Zustimmung.
Sonntagsfrage Nationalratswahl 16. September 2024
Insa für Exxpress, in Prozent
Die SPÖ liegt mit 21 Prozent an dritter Stelle. Ihr Spitzenkandidat Andreas Babler liegt sowohl in der Wählergunst als auch im Beliebtheitsranking hinter Nehammer und Kickl.
Grüne und NEOS gleichauf
Die Grünen und NEOS liefern sich ein enges Rennen: Beide Parteien liegen derzeit bei acht Prozent. Damit spielen sie im Vergleich zu den großen Parteien eine eher untergeordnete Rolle, könnten aber im Falle einer Wahl zu wichtigen Koalitionspartnern werden.
Für eine Überraschung sorgte die Bierpartei, die bei ihrem ersten Antreten bei einer Nationalratswahl beachtliche fünf Prozent erreichen konnte. Diese unerwartete Stärke könnte ihr den Einzug in den Nationalrat sichern.
Weniger erfreulich sieht es hingegen für die KPÖ aus. Nur drei Prozent der Befragten würden den Kommunisten ihre Stimme geben, womit sie deutlich hinter den anderen Parteien zurückbleibt.
Fazit: FPÖ auf Siegeskurs, Nehammer im Aufwind
Die FPÖ bleibt klarer Favorit bei den bevorstehenden Nationalratswahlen. Die Umfrage zeigt aber auch, dass die ÖVP mit Karl Nehammer im Rennen um das Kanzleramt noch nicht abgeschrieben ist. Während die FPÖ mit einem Rekordergebnis rechnet, könnte Nehammer mit seinem Popularitätszuwachs im entscheidenden Moment punkten. Die politische Landschaft bleibt bis zum Wahltag spannend.