Wegen Beobachtung: AfD-Abgeordneter Schmid klagt gegen Verfassungsschutz

Der bayerische AfD-Landtagsabgeordnete Franz Schmid geht juristisch gegen seine Beobachtung durch den Verfassungsschutz vor. Er vergleicht die Maßnahme mit Stasi-Methoden und sieht darin einen Angriff auf das freie Mandat.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Wegen Beobachtung: AfD-Abgeordneter Schmid klagt gegen Verfassungsschutz

Schmid wird seit Mai 2024 vom Verfassungsschutz beobachtet. Dagegen wehrt er sich jetzt.

© IMAGO / Sven Simon

München. – Der bayerische AfD-Landtagsabgeordnete Franz Schmid geht juristisch gegen seine Beobachtung durch den Verfassungsschutz vor. In einer Klage vor dem Verwaltungsgericht München verlangt Schmid, die Beobachtung seiner Person für rechtswidrig zu erklären.

Hintergrund der Beobachtung

Schmid, der auch Vorsitzender der Jungen Alternative (JA) in Bayern und Mitglied des AfD-Landesvorstands ist, steht seit Mai 2024 unter Beobachtung des bayerischen Verfassungsschutzes. Grund für diese Maßnahme sind, wie aus einer Anfrage der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katharina Schulze hervorgeht, Schmids Verbindungen zu „rechtsextremen“ Gruppierungen und seine Rolle bei der Vernetzung der AfD mit der Neuen Rechten, insbesondere der Identitären Bewegung. Der Verfassungsschutz argumentiert, Schmid habe sich „durch sein hohes Engagement und die breite Vernetzung in das rechtsextremistische parteipolitische Vorfeld zu einer treibenden Kraft der Vernetzung zwischen der AfD und der Jungen Alternative einerseits und der rechtsextremistischen Neuen Rechten, insbesondere der Identitären Bewegung, andererseits entwickelt“.

Schmid spricht von „Stasi-Methoden“

Schmid selbst sieht in der Maßnahme des Verfassungsschutzes eine ungerechtfertigte Stigmatisierung. Er kritisiert das Vorgehen als Eingriff in das freie Mandat und stellt fest: „Die Abgeordneten des Bayerischen Landtags, zu denen ich zähle, wurden in freier Wahl vom Volke gewählt. Eine Beobachtung und dadurch Stigmatisierung ist ein unzulässiger Eingriff in das freie Mandat“. Gegenüber dem BR verglich er die Beobachtung mit den Praktiken der ehemaligen DDR-Staatssicherheit: „Der Verfassungsschutz schmeißt hier wiederholt mit Schmutz, in der Hoffnung, dass irgendetwas hängen bleibt“, erklärt der AfD-Politiker und fügt hinzu: „So etwas kenne ich eigentlich nur aus dem Geschichtsbuch, Stichwort Stasi“.

Er geht davon aus, dass die Behörden die politische Opposition im Land gezielt bekämpfen. Insbesondere die geplante Kandidatur des Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, für den Bundestag sieht Schmid als Beleg für den politischen Missbrauch der Geheimdienste. Die „Herrschenden“ würden den Geheimdienst schamlos missbrauchen, um die Opposition zu bekämpfen, betonte Schmid.

Grüne verteidigen Beobachtung

Die bayerische Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze verteidigt die Beobachtung Schmids und bezeichnet die Maßnahmen des Verfassungsschutzes als notwendiges Instrument zum Schutz der Demokratie. „Die Recherchen des bayerischen Verfassungsschutzes zeigen deutlich, wie gefährlich Franz Schmid ist“, sagte Schulze, die die AfD als „Gefahr für unser Land und eine Gefahr für unsere Demokratie“ bezeichnete.

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!