Wegen Gender-Protest: Steirer Arzt verliert seine Lehrpraxis

Die Medizinische Universität Graz hat den Arzt Norbert Kroißenbrunner von der Liste der Lehrpraxen gestrichen, weil er einen Erhebungsbogen nach deutschen Rechtschreibregeln verlangt hatte. Die FPÖ kritisiert die Entscheidung und fordert politische Unterstützung für Kroißenbrunner.

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Wegen Gender-Protest: Steirer Arzt verliert seine Lehrpraxis

Die Universitätsleitung sieht in der Bitte Kroißenbrunners um Zusendung eines Erhebungsbogens, der den grammatikalischen Regeln und den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung entspricht, keine Übereinstimmung mit ihren Wertvorstellungen.

© IMAGO / Panthermedia

Graz. – Die Medizinische Universität Graz hat die Lehrpraxis des Turnauer Allgemeinmediziners Dr. Norbert Kroißenbrunner von ihrer Liste für die Ausbildung angehender Mediziner gestrichen. Das berichtete die Kronen-Zeitung am Donnerstag. Der Grund: Kroißenbrunner hatte um die Zusendung eines Erhebungsbogens gebeten, der den grammatikalischen Regeln und den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung entspricht. Die Universitätsleitung wertete dies als mangelnde Übereinstimmung mit ihren Wertvorstellungen und entzog ihm die Weiterbeschäftigung als Lehrbeauftragter.

Die FPÖ kritisiert das Vorgehen der Universität scharf. Mario Kunasek, FPÖ-Klubobmann in der Steiermark, bezeichnete die Entscheidung als „unfassbar und inakzeptabel“ und forderte politische Unterstützung für den betroffenen Mediziner. Die FPÖ plant schriftliche Anfragen an Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Gesundheitsminister Johannes Rauch und den steirischen Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, um zu klären, ob diese Vorgangsweise politisch gedeckt ist.

Gender-Sprache verzerrt

Kunasek betonte, dass die Entscheidung der Universität auf das Schärfste zu verurteilen sei. Es könne nicht sein, dass jemandem wegen berechtigter Kritik an einer Dissertation die Leitung einer Lehrpraxis entzogen werde. Er forderte die politisch Verantwortlichen auf, sich hinter den Arzt zu stellen und die Entscheidung der Universität rückgängig zu machen. Die Entscheidung schade der Gesundheitslandschaft in der Steiermark und missachte das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Diskussion um die Gender-Schreibweise und deren Auswirkungen auf die Lesbarkeit von Texten bleibt damit ein kontroverses Thema. Die FPÖ sieht darin keinen Vorteil für Frauen, sondern eine Verunstaltung des Schriftbildes.