Zelte abgebrochen: Tirol plant nun Container-Dörfer für Migranten
Mit dem Bau der Container-Dörfer soll ab nächster Woche begonnen werden. Die in Absam aufgestellten Zelte wurden indes am Freitag abgebrochen.
Innsbruck. – In Tirol sollen zwei Container-Dörfer für die Unterbringung von Migranten errichtet werden. Wie der zuständige Landesrat Georg Dornauer (SPÖ) gegenüber dem ORF erklärte, solle eines im Raum Innsbruck und eines in Kufstein entstehen. Die Zelte, die von der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) in Absam aufgestellt worden waren, wurden unterdessen am Freitag abgebrochen. Die 30 Migranten wurden in ein 2015 errichtetes Holzgebäude übersiedelt, das schon damals zur Unterbringung von Migranten diente.
Bürgermeister will „Gemeindequote“
Kufsteins Bürgermeister, Martin Krumschnabel (Die Parteifreien), ist der Meinung, dass es in Tirol eine „Gemeindequote“ brauche: „Eine Familie kann ja jedes Dorf aufnehmen“, argumentierte er. NEOS pflichtete dem Kufsteiner Bürgermeister zu und verwies auf die die Folgen für die Bildungseinrichtungen, sollte sich die Unterbringung von Migranten auf wenige Standorte bzw. Gemeinden konzentrieren. Es könne nicht sein, dass Bildungseinrichtungen in Städten bis zu 70 Prozent Kinder und Jugendliche mit anderer Erstsprache als Deutsch aufnehmen müssten, „während fünf Kilometer weiter kein einziges Kind mit Migrations- oder Fluchthintergrund in einer Gruppe bzw. Klasse sitzt“, so Birgit Obermüller.
FPÖ fordert Grenzkontrollen und Abschiebungen
FPÖ-Parteichef und -Klubobmann Markus Abwerzger stellte indes fest: „Für uns Freiheitliche braucht es weder Asylzelte noch Container-Dörfer für männliche junge Wirtschaftsflüchtlinge, sondern Abschiebungen und Grenzkontrollen.“ Die Asylkrise befinde sich erst in der Anfangsphase, ihr tatsächliches Ausmaß werde um ein Vielfaches größer sein als 2015. Es brauche „dringende Notmaßnahmen, damit Österreich nicht das Armenhaus Europas wird“. Er forderte etwa sofortige Grenzschließungen, die Aussetzung des Schengener Abkommens und die Kooperationen mit Nachbarstaaten wie Ungarn, Slowenien und Italien. Zudem müssten die Asylgerichte unverzüglich personell aufgestockt werden, um rasche Abschiebungsbescheide zu erhalten.