Wer die Globalisierung für ein unentrinnbares Schicksal hält, gilt als Realist, wer sie als Ergebnis zielgerichteter Politik zur Errichtung einer Neuen Weltordnung (NWO) auffaßt, als „Verschwörungstheoretiker“ – und dies ist heutzutage kein Kompliment, sondern ein Ausschlußkriterium.
Wären die globalen Eliten aus Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft Teil einer Verschwörung: es wäre die geschwätzigste Verschwörung der Weltgeschichte. Denn jeder kann nachlesen, welche Pläne sie verfolgt und welcher Utopie sie anhängt. Das Publkum jedoch ist dazu erzogen worden, in denselben Begriffsschablonen zu denken wie die herrschenden Eliten selbst, und so erscheint als gegeben, was in Wahrheit politisch herbeigeführt, als alternativlos, was nur eine Möglichkeit unter mehreren ist: Man sieht Schicksalsmächte walten, wo durchaus benennbare menschliche Akteure am Werk sind.
Die in Errichtung befindliche Neue Weltordnung so zu nennen heißt: durch eine ideologiekritische Brille sehen. Genau dies tut der bisher vor allem als Islamkritiker bekannte Berliner Sozialwissenschaftler Manfred Kleine-Hartlage (zur Autorenseite) im vorliegenden Essay: Er seziert die Begrifflichkeit der globalistischen Ideologie und Propaganda, in der nahezu jedes Wort das Gegenteil von dem bedeutet, was es zu bedeuten scheint; er deckt auf, welche Interessen damit bemäntelt werden; und er zeigt, daß und warum die Neue Weltordnung eine totalitäre Herrschaft neuen Typs ist.