Nicolás Gómez Dávila. Parteigänger verlorener Sachen
Der Kolumbianer Nicolás Gómez Dávila (1913–1994) bezeichnete sich selbst als „Reaktionär“. Sein Denken ist ein Gegenentwurf zu Neuzeit und Aufklärung. Dávila stellt alles auf den Prüfstand, was manchem Zeitgenossen lieb und teuer geworden ist. Zweifellos gehört der Autor zu den bedeutenden politischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Daß sein Werk lange Zeit nur einem kleinen Kreis zugänglich war, liegt vor allem daran, daß Dávila sich nie besonders um die Verbreitung gekümmert hat. In den letzten Jahren erleben seine Werke aber immer größere Beachtung. – Das 2003 erstmals erschienene Buch von Till Kinzel hat sich als Standardwerk über den lateinamerikanischen Denker etabliert. Es beleuchtet alle Zusammenhänge des Denkens von Nicolás Gómez Dávila und liegt nun bereits in fünfter, wiederum aktualisierter Auflage vor. „Lesen heißt einen Stoß erhalten, einen Schlag spüren, auf ein Hindernis treffen“, so Dávila in seinen „Notas“. – Wer die Gedankenwelt des großen Philosophen begreifen möchte, kommt an dieser Monographie nicht vorbei.