Ab Herbst: Faßmann will „3G-Regeln“ auch an Unis anwenden

Derzeit gilt die „3G-Regel“ als Eintrittskriterium in weite Teile des öffentlichen Lebens. Davon betroffen sind etwa Lokale und Restaurants, körpernahe Dienstleister, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Sportstätten. Geht es nach den Plänen von Bildungsminister Heinz Faßmann, soll der „Grüne Pass“ auch zum Maßstab für die Rückkehr des geordneten Unibetriebs werden.
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Ab Herbst: Faßmann will „3G-Regeln“ auch an Unis anwenden

By Karl Wilfing from Poysdorf, Österreich (Wohnbau-Symposium) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Derzeit gilt die „3G-Regel“ als Eintrittskriterium in weite Teile des öffentlichen Lebens. Davon betroffen sind etwa Lokale und Restaurants, körpernahe Dienstleister, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Sportstätten. Geht es nach den Plänen von Bildungsminister Heinz Faßmann, soll der „Grüne Pass“ auch zum Maßstab für die Rückkehr des geordneten Unibetriebs werden.

Wien. – Derzeit fahren die meisten Hochschulen einen Mischbetrieb, wobei ein großer Anteil der Kurse über Fernlehre angeboten wird. Schon im Herbst könnte sich das ändern, für das Wintersemester soll der Vollbetrieb wieder starten können. Die Regierung baut nun bereits an einer gesetzlichen Anpassung, wonach nur geimpfte, getestete und genesene Personen einen Zugang zu universitärer Bildung vor Ort haben würden.

Faßmann: Regel soll für Herbst angepasst werden

Wie der ORF berichtet, geht es dem Bildungsministerium darum, einen Rahmen zu schaffen, mit dem man „ab Herbst ein möglichst traditionelles Semester absolvieren“ könne, sofern es die Infektionszahlen zuließen. Denn, so Faßmann: „Studieren, Lehren, Forschen zeichnen sich durch die gemeinsame Begegnung, den Austausch und den persönlichen Diskurs aus“.

Schon derzeit ist ein Uni-Betrieb ohne Hürden nicht gegeben. Noch bis zum 30. September gilt nämlich das aktuelle, zweite Covid-19-Hochschulgesetz. Dieses verlangt das Reintesten in den Lehrbetrieb vor Ort und in Prüfungen. Nun soll es an die 3G-Regel angepasst werden. Mit der Rückkehr des vollen Präsenzbetriebes würde aber die Distanz-Alternative für alle andere Studenten entfallen.

Präsenzpflicht als indirekter Impf-/Testzwang?

Diese können sich zumindest vorerst auch keine Rückendeckung ihrer Vertretung erhoffen, wie etwa eine Aussendung der ÖH Innsbruck nahelegt. Dort freut man sich über die lange herbeigesehnten Rückkehr des Präsenzunterrichts und begrüßt die Einführung der 3G-Regel. Stattdessen wird sogar die Schaffung einer Impfmöglichkeit für Studenten gefordert.

Bei Vorlesungen wünschen sie eine Beibehaltung des Streaming-Angebots samt Nachschau. „Praktika, Übungen, Proseminare und ähnliche Lehrveranstaltungen“ hingegen, so die Studentenvertretung, sollten „sinnvollerweise […] ausnahmslos in Präsenz stattfinden.“ Diese Forderung ist brisant, bedeutet sie doch einen De-Facto-Impf/Testzwang, da die meisten Module in den meisten Studien aus einer Vorlesung sowie einer prüfungsimmanenten Veranstaltung.

US-Elite-Unis setzten bereits auf Impfpflicht

Einen Schritt weiter als hierzulande ist man übrigens bereits in Amerika. Mehrere US-Elite-Unis wie Harvard, Princeton, Yale oder die Columbia-Universität führten eine Impfpflicht bereits ein. Dort dürfen mit dem Wintersemester nur mehr geimpfte Studenten den Campus betreten. Ausnahmen gibt es nur, wenn Personen sich aus medizinischen oder religiösen Gründen nicht impfen lassen (können).

Weiterlesen:

Hochschulen: Corona-Test als „Eintrittskarte“ für die Uni (28.02.2021)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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