Bundesbank erwartet im Herbst „neue Höchststände bei der Inflationsrate“
Nach enttäuschenden Zahlen des Frühjahrs hofften viele Unternehmer auf eine Besserung der wirtschaftlichen Lage nach Corona. Diese Hoffnung bleibt wohl unerfüllt. Im Fokus des neuen Monatsberichts stehen die Inflation und die Energiekrise.
Gasknappheit, Teuerungen, Unsicherheit. Diese Faktoren schwächen laut einem aktuellen Bericht der Bundesbank auch die zukünftigen Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung. Die Sorge um eine Gasknappheit gehe besonders bei den Unternehmern um, während die Teuerungen die privaten Haushalte in ihrem Konsumverhalten einschränken. Laut Bundesbank sei auch die Gefahr, dass das reale Bruttoinlandsprodukt über den Winter zurückgehe, gegeben. Während die Erwerbstätigkeit stieg, so wuchs auch die Zahl der Arbeitslosen, da ukrainischen Flüchtlingen ein Platz im deutschen Sozialversicherungsrecht zugestanden wurde.
Kein Ende der Teuerungswelle in Sicht
Die Energiepreiskrise und die Abwertung des Euros gegenüber dem Dollar, verschärfe die Belastung der Haushalte, so der Bericht der Bundesbank. Die „anziehenden Rohölnotierungen“ überschatteten den Tankrabatt der Bundesregierung, auch Strom- und Gastarife verteuerten sich im Laufe des Jahres erheblich. Für den Herbst erwartet die Bundesbank „neue Höchststände bei der Inflationsrate“ und eine multiple Belastung der Haushalte durch Euroabwertung, Gasumlage und die Anhebung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns. Man erwarte eine Inflationsrate von 10% und selbst die unsichere Lage der Rohstoffmärkte verspräche eher eine Verschärfung der Krise, statt eine Lockerung.
Höcke im MDR-Sommerinterview: „Stehen vor dem Kollaps!“ (19.08.2022)
Energiekrise: Berliner S-Bahn droht der Stillstand (14.08.2022)
Energiekrise: Mieterbund erwartet Millionen zahlungsunfähige Haushalte (11.08.2022)
Energiekrise: Gasumlage in der Kritik (08.08.2022)
Gasumlage: Mehrkosten sind vermeidbar (01.08.2022)