„Corona-Herbst“: Lauterbach auf einsamen Posten

Karl Lauterbach gilt als Symbolfigur einer vorsichtigen Politik mit dem Corona-Virus. Seiner Prognose für den Herbst widersprach nun jedoch Justizminister Buschmann. Eine neue Studie wirft ebenfalls Fragen auf.
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„Corona-Herbst“: Lauterbach auf einsamen Posten

(c) metropolico.org

Karl Lauterbach gilt als Symbolfigur einer vorsichtigen Politik mit dem Corona-Virus. Seiner Prognose für den Herbst widersprach nun jedoch Justizminister Buschmann. Eine neue Studie wirft ebenfalls Fragen auf.

Berlin. – Von der „Panikmache“ seines Kollegen halte er nichts, erklärte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Die Reaktivierung des Rechtsstatus der epidemischen Lage nationaler Tragweite werde derzeit nicht geplant, noch gebe es überhaupt Anzeichen für ansteckendere Virusvarianten. Weiterhin müsse der Bundestag der Reaktivierung zustimmen. Ein Vorhaben, das selbst in der Koalition keine Mehrheit habe, so Buschmann weiter. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vergangene Woche noch die Bevölkerung auf den Herbst vorbereitet. Dieser werde „kein Zuckerschlecken“ und verwies auf die hohen Erkrankungszahlen auch mit Ausblick auf die neue Variante „BA.5“.

Als Beleg zieht der Gesundheitsminister die hohen Sterbefälle heran, die aktuell zwischen 100 und 150 Toten pro Tag liegen.  Auch die bundesweite Inzidenz in der Höhe von 260,3 bereite ihm Sorge, so der Minister. Er befürwortete den Gesetzesentwurf, der zeitnah dem Bundestag vorgelegt werden soll. Mit diesem Gesetz sollen bundesweit Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und Fernverkehr, sowie die Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geregelt werden. Auch beim Thema Föderalismus sind Buschmann und Lauterbach unterschiedlicher Meinung. Während der Liberale das Gesetz für die Gestaltungsmöglichkeit durch die Länder befürwortet, sind dem Sozialdemokraten einheitliche verbindliche Bestimmungen lieber.

Studie hinterfragt Zahl der Corona-Toten

Die hohe Zahl der Corona-Toten gilt den Kritikern der Maßnahmen seit langer Zeit als unglaubwürdig. Diese könnten nun erneut Vorschub bekommen, denn laut einer aktuellen Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) seien nur 46 Prozent der als Corona-Tote gemeldete Patienten auch tatsächlich an dem Virus verstorben. Das würde die Bewertung der Lage nach Gesundheitsminister Lauterbach nachhaltig entkräften. Während der Wellen der sogenannten „Delta-Variante“ waren noch 85 Prozent der Toten auch Corona-Tote engerer Definition. Die Schnittmenge der Toten, die eine Impfung hatten und keine Risikofaktoren war äußerst gering, so die Professorin des UKE.


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