Denkmäler unter Attacke: Hansestadt macht Bismarck platt
Der Bildersturm um deutsche Denkmäler nimmt nicht ab. Die Leuchtturmstadt Hamburg möchte den eisernen Kanzler „dekolonisieren“ – was das bedeutet, ist aktuell noch unklar.
Hamburg. – Rund 1.000.000 Euro zahlen Stiftungen der Stadt und des Bundes für das „Dekolonisierungsprojekt“, um das Denkmal des Kanzlers und Reichsgründers Otto von Bismarck im Alten Elbpark und andere Objekte und Kolonialgüter „aufzuarbeiten“. Dessen Erinnerungsgehalt, der laut Kritikern von Kolonialismus bis Nationalsozialismus reicht, soll in diesem Projekt neu bewertet werden. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) versprach sich einiges von dieser Idee: „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, unsere koloniale Vergangenheit aufzuarbeiten.“ Mit dem Ideenwettbewerb, der neue Vorschläge für das Denkmal bringen soll, könne man die „komplexen Bezüge zu Kolonialismus […], Diskriminierung und Fragen der sozialen Gerechtigkeit“ sichtbar machen.
„Lasst endlich unseren Bismarck in Ruhe!“
Die Ideen um den ersten deutschen Reichskanzler übersteigern sich in ihrer Radikalität. Der Pastor und ehemalige Studienleiter für Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie in Hamburg, Ulrich Hentschel, hatte bereits in der Vergangenheit gefordert, dem Denkmal den Kopf abzuschlagen. Der AfD-Politiker Alexander Wolf äußerte sich indes empört zu den Plänen: „Rot-Grün fördert den linken Kulturkampf gegen Deutschland. Ihre Feindbilder sind die großen Persönlichkeiten der Deutschen Geschichte […]. Wir sagen NEIN zur Umerziehung durch den Senat!“
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