Deutschland: Mehr als 33.000 gescheiterte Abschiebungen im Jahr 2024
Im vergangenen Jahr hat Deutschland mehr als 20.000 Ausländer abgeschoben. Die Quote der gescheiterten Abschiebungen übertrifft diese Zahl jedoch bei weitem.
Deutschland hat im vergangenen Jahr zwar Tausende Migranten abgeschoben, doch die Gesamtbilanz ist ernüchternd.
© IMAGO / Steinsiek.chBerlin. – Im Jahr 2024 sind nach Kenntnis der Bundesregierung insgesamt 20.084 Ausländer aus Deutschland abgeschoben worden. Gleichzeitig konnten 33.717 geplante Abschiebungen nicht vollzogen werden, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervorgeht. Von den gescheiterten Abschiebungen scheiterten 32.567 demnach bereits vor der Übergabe an die Bundespolizei, 1.150 wurden nach der Übernahme durch die Bundespolizei abgebrochen. Gründe für das Scheitern waren laut Vorlage unter anderen in 20.069 Fällen eine „nicht erfolgte Zuführung“ und in 12.296 Fällen eine „Stornierung des Ersuchens“.
Häufigste Abschiebezielstaaten
Die meisten Abschiebungen aus Deutschland erfolgten im Jahr 2024 nach Georgien (1.854 Personen), Nordmazedonien (1.396), Türkei (1.087), Albanien (1.074), Serbien (1.031), Frankreich (975), Österreich (970), Spanien (901), Moldau (859) und Irak (699). Nach Angaben der Bundesregierung wurden im Jahr 2024 keine Abschiebungen durch die Bundespolizei durchgeführt, bei denen rechtzeitig bekannt war, dass ein Asyl- oder Gerichtsverfahren anhängig war.
Sicherheitskosten für Abschiebungen
Die Kosten für die Sicherheitsbegleitung von Rückführungen beliefen sich im Jahr 2024 auf insgesamt 7.444.000 Euro. Darüber hinaus wurden 13.243 Beamte der Bundespolizei und 570 Beamte der Länderpolizeien zur Begleitung von Abschiebungen eingesetzt.
Neben den regulären Abschiebungen wurden im Rahmen der Dublin-Verordnung 5.827 Personen in andere EU-Staaten überstellt. Die meisten Überstellungen erfolgten nach Österreich (1.113), Frankreich (972) und Spanien (583). Bei den abgeschobenen Personen handelt es sich überwiegend um Staatsangehörige aus Georgien (1.882), der Türkei (1.854), Afghanistan (1.463), Nordmazedonien (1.399) und Syrien (1.255).