Energiekosten bedrohen Hilfsorganisationen
Sozialverbände und Hilfsorganisationen wie Diakonie, das Rote Kreuz oder die Caritas müssen oft knapp kalkulieren. Es häufen sich Beschwerden, dass die Energiekrise die Arbeit der Vereine teilweise unmöglich macht.
Berlin. – Ein Bündnis von Hilfsorganisationen plant am 22. Oktober in Berlin gegen die „mangelhaften Reaktionen der Bundesregierung“ auf die Energiekrise zu demonstrieren. Unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise – Soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhängigkeiten beenden“ sollen mehrere Veranstaltungen deutschlandweit stattfinden. Der Präsident der Diakonie Ulrich Lille beklagt, dass tägliche Warnsignale, die die Einrichtungen geben, bislang ignoriert wurden. Gemeinnützige Einrichtungen hätten nur begrenzte finanzielle Rücklagen, die unter der aktuellen Krise schnell aufgebraucht sein werden.
Bundeskanzler verspricht Hilfen
Olaf Scholz (SPD) kündigte weitere Hilfen und deren schnellstmögliche Umsetzung an. Er wolle Haushalte, Familien und Geringverdiener unterstützen, so Scholz in seiner Videobotschaft. Auch Unternehmen, die unter den aktuellen Belastungen nicht produzieren könnten, versprach der Kanzler Unterstützung. Ein Arbeitspapier der Länder sieht etwa beim öffentlichen Nahverkehr bis 2031 ein Defizit von 30 Milliarden Euro. Die stark steigenden Kosten bei Personal und Energie belasten nahezu jeden Bereich des Lebens. Aktuell ist noch kein Plan in Aussicht, die Energiefrage nachhaltig zu klären. Die Zustände könnten sich daher weiter verschärfen.
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