Höcke im MDR-Sommerinterview: „Stehen vor dem Kollaps!“

Einmal im Jahr lädt der MDR die Spitzenpolitiker der im Thüringer Landtag vertretenen Parteien zum Sommerinterview. Für die AfD ging Landeschef Björn Höcke in das Gespräch mit dem MDR-Journalisten Lars Sänger.
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Höcke im MDR-Sommerinterview: „Stehen vor dem Kollaps!“

Björn Höcke, (c) metropolico.org

Einmal im Jahr lädt der MDR die Spitzenpolitiker der im Thüringer Landtag vertretenen Parteien zum Sommerinterview. Für die AfD ging Landeschef Björn Höcke in das Gespräch mit dem MDR-Journalisten Lars Sänger.

Erfurt. – Knapp 30 Minuten beantwortete der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke die Fragen des MDR-Journalisten Lars Sänger im diesjährigen MDR-Sommerinterview. Den meisten Raum nahm dabei die beginnende Energiekrise ein. Höcke sprach sich diesbezüglich für eine Öffnung der Gas-Pipeline Nord Stream 2 in der Ostsee aus und verwies auf die lange Verlässlichkeit des Energielieferanten: „Die Russen haben sogar in den schlimmsten Zeiten des Kalten Krieges immer zuverlässig das saubere Pipelinegas geliefert.“

Geopolitische Interessen der USA

Wenn Deutschland als energiearmes Land weiterhin auf das Gas aus Russland verzichte, so Höcke weiter, würde es mit dem „Klammerbeutel gepudert“ werden. Hinter diesen wirtschaftlichen Sanktionen ständen die USA, die eine ökonomische Kooperation zwischen Deutschland und Russland aus geostrategischen Gründen würden verhindern wollen, ist sich Höcke sicher. An den aufkommenden Protesten möchte sich die AfD ab September beteiligen.

Zudem sprach sich Höcke gegen Waffenlieferungen in die Ukraine aus, da ein Export von Waffen laut dem Thüringer Fraktionsvorsitzenden nur den Krieg verlängern würde. Der Krieg sei kompliziert und vielschichtig, er sei vor allem auch „ein Wirtschaftskrieg der Biden-USA gegen Deutschland“. Auf das Völkerrecht möchte sich Höcke nicht unbedingt verlassen: genauso wie Russland habe auch die USA immer wieder das Völkerrecht gebrochen. Wichtiger seien für ihn die deutschen Interessen: „Wenn ich deutsche Interessen umsetzen dürfte, würde ich die Energie von dem Völkerrechtsbrecher nutzen, der saubere Energie liefert.“ Ansonsten drohe ein Energiekollaps, warnt Höcke. Neben der Energiekrise sieht er vor allem noch in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der Masseneinwanderung große Probleme.

„Ich distanziere mich nicht von Frau Baum!“

Von der AfD-Bundestagspolitikerin Christina Baum möchte sich Höcke aufgrund ihrer Aussagen zur deutschen Staatsbürgerschaft und der Forderung einer Rückkehr zum Abstammungsprinzip nicht distanzieren. Im Gegenteil: „Wenn sie manchmal etwas starke Töne anschlägt, dann doch auch nur, um deutlich zu machen, wie ernst die Lage ist.“ Baums Aussagen würde er unterstützen.

Thema des Interviews waren auch Äußerungen der ehemaligen AfD-Abgeordneten Tosca Kniese. Sie warf der Landespartei „Unternehmerfeindlichkeit“ und „sozialistische Wirtschaftspolitik“ vor – ein Vorwurf den Höcke zurückwies. Die Thüringer Wirtschaftspolitik der AfD würde den Solidarischen Patriotismus und somit die „soziale Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts“ repräsentieren. Das Programm habe Kniese bei der Landtagswahl 2019 auch mitgetragen.

Starke AfD in Umfragen

Höcke konnte sich mit breiter Brust im Sommerinterview zeigen, denn die Umfrageergebnisse der AfD stiegen in den letzten Monaten kontinuierlich nach oben. In Thüringen hätte die AfD die Chance, bei der nächsten Landtagswahl führende Kraft zu werden, während die AfD im Bundestag laut Umfragen Werte um die 14 Prozent erreichen könnte. Das letzte mal sahen die Meinungsforscher die Partei 2019 bei diesem Wert.

Das Sommerinterview mit Höcke ist auf Youtube verfügbar.


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