Ifo-Institut: Die Stimmung wird schlechter
Die Stimmung in deutschen Chefetagen hat sich in allen Wirtschaftsfeldern stärker eingetrübt als erwartet. Auch die Exporterwartungen sind gesunken.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im September auf 84,3 Zähler, dem tiefsten Stand seit dem Mai 2020, gefallen. Das hat das Münchner ifo-Institut bei einer Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften ermittelt. Im August lag der Index noch bei 88,6 Punkten. Reuters hatte im Vorfeld Ökonomen befragt, sie waren lediglich von einem Rückgang auf 87,0 Punkte ausgegangen. Der Rückgang betrifft alle vier Wirtschaftsbereiche: Verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungssektor, Handel und Baugewerbe. Vor allem das Gastgewerbe erwartet schwere Zeiten. Im Handel drehte die Lageeinschätzung erstmals seit Februar 2021 wieder in den negativen Bereich.
Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts ist ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er wird monatlich erstellt und erfasst, wie deutsche Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage bewerten und wie ihre Erwartungen für das nächste halbe Jahr aussehen.
Exporterwartungen ebenfalls gesunken
Unter den deutschen Exporteuren hat das Wirtschaftsforschungsinstitut ebenfalls einen deutlichen Stimmungsabfall festgestellt. Die ifo-Exporterwartungen sind im September von -2,8 auf -6,0 Punkte gefallen. Auch hier hat man somit den niedrigsten Wert seit Beginn der Corona-Krise erreicht. Wie das ifo-Institut mitteilte, erwarten die chemische Industrie, die Möbelhersteller und die Metallindustrie einen deutlichen Rückgang beim Auslandsgeschäft. Tendenziell optimistisch blicken die Getränkeindustrie und die Automobilhersteller in die Zukunft.
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