Kaufkraftverlust drückt Konsumklima
Die Verbraucherstimmung in Deutschland lässt weiter nach. Die Bürger sorgen sich um ihr Einkommen und Anschaffungen werden zurückgestellt. Auch die Rezessionssorgen nehmen zu.
Es herrscht Krisenstimmung in Deutschland. Vor allem bezüglich der Einkommensentwicklung blicken die Deutschen pessimistisch in die Zukunft. Dieser Indikator hat mit -67,7 Punkten ein neues Allzeittief erreicht – noch nie seit Beginn der Erhebung für Gesamtdeutschland im Jahre 1991 wurde ein niedrigerer Wert gemessen. „Die derzeit sehr hohen Inflationsraten von knapp acht Prozent führen zu großen realen Einkommenseinbußen unter den Verbrauchern und damit zu einer deutlichen geschrumpften Kaufkraft“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.
Dementsprechend musste auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Sie steht jetzt bei -19,5 Punkten. Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2008. „Viele Haushalte sind momentan gezwungen, deutlich mehr Geld für Energie auszugeben beziehungsweise für deutlich höhere Heizkostenabrechnungen zurückzulegen. Entsprechend müssen sie bei anderen Ausgaben, wie zum Beispiel neuen Anschaffungen, sparen. Dies lässt das Konsumklima auf ein neues Rekordtief abstürzen“, sagte Bürkl.
Bis die Inflation spürbar nachlässt, ist nicht mit einer Verbesserung der Konsumlaune zu rechnen. Da bisher von Seiten der EZB kaum geeignete Maßnahmen ergriffen wurden und sinkende Gaspreise immer unwahrscheinlicher werden, ist mit einer baldigen Linderung nicht zu rechnen. Eine Rezession wird so immer wahrscheinlicher. Das glauben auch die Verbraucher: Die Konjunkturerwartung hat mit -21,9 Punkten ihren niedrigsten Stand seit der Finanzkrise erreicht.
Ifo-Institut: Die Stimmung wird schlechter