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Kehrtwende: 1.800 Illegale dürfen Asylantrag in Griechenland stellen

Das Asyl-Moratorium in Griechenland ist nicht nur Geschichte – sondern rückwirkend gilt das Asylrecht nun doch für im März illegal aus der Türkei eingereiste Migranten. 
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Kehrtwende: 1.800 Illegale dürfen Asylantrag in Griechenland stellen

Asylwerber an der Grenze

© Metropolico

Athen. – Es war ein aufsehenerregender Entschluss: Die liberal-konservative griechische Regierung hatte nach der Grenzöffnung Erdogans beschlossen, dass alle illegalen Einwanderer, welche im März griechischen Boden erreichen, ihren Asylanspruch verwirken. Nachdem dieser bereits vor einigen Tagen ohne Verlängerung auslief, kommt nun überhaupt die Kehrtwende.

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Asylantrag oder freiwillige Heimkehr

Wie die Welt am späten Dienstagnachmittag berichtete, sollen diese Personenkreise nun doch einen Zugang zum Asylverfahren erhalten. Seit Montag befinden diese sich in zwei Lagern, man will sie befragen, ob sie einen Antrag stellen wollen. Die Alternative ist eine freiwillige Rückkehr in ihre Heimat im Austausch gegen eine Einmalzahlung von 2.000 Euro pro Kopf und Nase.

Jene Personen, welche sich für einen Asylantrag entscheiden, dürfen jedenfalls zumindest für einige Monate im Land verbleiben. Grund hierfür ist, dass Griechenland wegen der Coronakrise kürzlich alle Asylverfahren aussetzte. Das heißt: Jeder der Neuankömmlinge, der sich für asylrechtlichen Schutz bewirbt, kann voraussichtlich frühestens im Sommer mit einer Bearbeitung rechnen.

Griechenland verteidigt ursprünglichen Asyl-Stopp

Dass man ursprünglich ein Moratorium für Anträge verhängte, verteidigt die Regierung jedenfalls. Man habe sich in einer „nationalen Bedrohungssituation befunden“, so Manos Logothetis, der Sekretär für Erstaufnahmen im Athener Innenministerium. Man habe der Bedrohung etwas entgegen setzen müssen: „Das war ein Akt der extremen Dringlichkeit“.

Zuletzt hatte auch die EU auf eine Wiedereinsetzung des Asylrechts gepocht. Außerdem kündigte EU-Innenkommissarin Ylva Johanson an, dass mehrere Staaten sich an der Aufnahme von minderjährigen Migranten aus überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln beteiligen würde. Auch Deutschland beteiligt sich mit einem Kontingent von 1.500 Personen – Die Tagesstimme berichtete.


Weiterlesen: 

Griechenland: Asylanträge nach vorübergehendem Stopp wieder möglich (3.4.2020)

Asyl: Berlin will Migranten von griechischer Insel holen (31.3.2020)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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