Kommt bald die Verstaatlichung der Grundversorgung?
Die Versorgungskrisen erschüttern Deutschland und Europa. Die Übergabe wichtiger Wirtschaftszweige in staatliche Hände soll nun helfen.
Berlin. – Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) äußerte sich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung positiv zur Übernahme des Gasimporteurs Uniper. Dieser könne auch nach Ende der Energiekrise in staatlicher Hand bleiben, so die SPD-Politikerin. Nach ihrer Ansicht sei es falsch, nur Schulden zu verstaatlichen und Gewinne zu privatisieren, auch im Gesundheitssektor. Der Gasversorger Uniper und dessen Übernahme durch den Bund stellt die Gasumlage infrage. Sowohl Finanzminister Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) meldeten Bedenken an.
Gaspreise teilweise verdoppelt
Nach Berichten der Süddeutschen Zeitung und der dpa seien Anstiege bei Gas und Öl um mehr als 100 Prozent zu verzeichnen. Eine 70-Quadratmeter-Wohnung könnte so dieses Jahr mehr als 1.300 Euro bezahlen, sollte keine Entlastung stattfinden. Auch Wärmepumpen und Holzpellets sind teils bis zu 75 Prozent teurer geworden. Basis der Erhebungen sind mehr als 190.000 Abrechnungen der Jahre 2020 und 2021 sowie aktuelle Preis- und Wetterdaten. Die Ersteller dieses sogenannten „Heizspiegels“ sehen noch deutliche Einsparmöglichkeiten für Haushalte. Fast 90 Prozent der untersuchten Haushalte verbrauche immer noch zu viel Heizenergie. Vermehrt weisen auch Regierungspolitiker auf diverse Möglichkeiten des Energiesparens hin.
Uniper: Versorgungssicherheit durch Verstaatlichung?