Marie-Thérèse Kaiser (AfD): „Die mangelnde Sicherheit betrifft mich als Frau unmittelbar!“

Niedersachsen wählt am Sonntag einen neuen Landtag. Letzte Umfragen sehen die AfD im zweistelligen Bereich. Im Gespräch mit der TAGESSTIMME erklärt die Direktkandidatin Marie-Thérèse Kaiser ihre Beweggründe und Ziele.
Interview von
5.10.2022
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2 Minuten Lesezeit
Marie-Thérèse Kaiser (AfD): „Die mangelnde Sicherheit betrifft mich als Frau unmittelbar!“

Foto: Archiv

Niedersachsen wählt am Sonntag einen neuen Landtag. Letzte Umfragen sehen die AfD im zweistelligen Bereich. Im Gespräch mit der TAGESSTIMME erklärt die Direktkandidatin Marie-Thérèse Kaiser ihre Beweggründe und Ziele.

TAGESSTIMME: Frau Kaiser, am Wochenende wird gewählt. Sind Sie aufgeregt?

Marie-Thérèse Kaiser: Aufregung verspüre ich keine. Die Umfrageergebnisse stimmen mich zuversichtlich hinsichtlich eines Wiedereinzuges der AfD in den niedersächsischen Landtag. Wir profitieren derzeit vom allgemeinen Bundestrend.

Mit welchem Ergebnis rechnen Sie? Die Umfragen sehen die AfD langsam an die zehn Prozent herantreten.

Es bleibt schwierig Prognosen zu treffen. Wir haben in Nordrhein-Westfalen und auch Schleswig-Holstein gesehen, dass das Endergebnis deutlich schlechter ausfallen kann, als die Umfragewerte es erhoffen lassen. Die Stimmung der Wähler kann sich zudem schnell ändern und ist immer vom aktuellen Tagesgeschehen abhängig. Für einen Wiedereinzug sehe ich aber durchaus gute Chancen.

Warum haben Sie sich als junge Frau dazu entschieden, sich für die AfD zu engagieren? Könnten Sie nicht ein viel „bequemeres Leben“ führen – aber ohne AfD?

Durch die zunehmende Politisierung unterschiedlicher Lebensbereiche, wurde es mir zur Herzensangelegenheit politische Teilhabe aktiv zu leben. Insbesondere die mangelnde Innere Sicherheit betrifft mich als Frau unmittelbar. Nicht nur in Städten wie Hamburg, Bremen oder Berlin ist Clankriminalität ein ernst zu nehmendes Thema. Auch in Niedersachsen hat sich die Situation in den letzten Jahren durch die massive Zuwanderung verschärft. Diesen Problemen kann man sich nicht dauerhaft entziehen.

Kommen wir zum Wahlkampf – der scheint ein bisschen schleppend zu laufen. Liegt das Land und die niedersächsische AfD noch im Tiefschlaf? Wie läuft der Wahlkampf in Ihrem Wahlkreis?

Es ist nicht zu leugnen, dass die jahrelange inneren Zerstrittenheit der niedersächsischen AfD ihre Spuren hinterlassen hat. Das ist eine Sache, die auch dem Wähler auffällt und sich nur schwer rechtfertigen lässt. Eine Kursänderung ist längst überfällig. Es gäbe so viel Potential, doch leider wird dieses nicht voll ausgeschöpft. Auch in meinem Wahlkreis erlebe ich, wie schwierig es ist, Mitglieder noch zu motivieren. Manche machen den Wahlkampf nur noch um meinetwillen und um unseren einigen und aktiven Kreisverband zu erhalten.

Wo sehen Sie gerade in Niedersachsen die größten Probleme? Welche Themen sprechen Besucher und Interessierte an einem Wahlkampfstand an? Und wie antworten Sie?

Wir alle bekommen die steigenden Lebenshaltungskosten zu spüren. Strom, Gas, Holz, Sprit, Lebensmittel – alles wird teurer. Hinzu kommt die steigende Inflation. Dann noch die Sorge vieler Bürger, dass Deutschland sich in einen Krieg verwickelt. Vieles davon wird maßgeblich auf Bundesebene bestimmt, aber natürlich haben wir trotzdem auch in Niedersachsen Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Unsere Aufgabe ist es deshalb, verantwortungsvoll und mit Bedacht zu handeln, den Wählern Alternativen aufzuzeigen. Eine konkrete Forderung ist beispielsweise, dass das Kernkraftwerk in Lingen eine Verlängerung der Berechtigung des Leistungsbetriebes erhält, also nicht bis zum Ende des Jahres abgeschaltet werden muss. Dafür müsste sich die niedersächsische Regierung aktiv stark machen, aber das setzt natürlich Einsicht und Bereitschaft voraus.

Zum Schluss: Was macht Niedersachsen für Sie aus?

Niedersachsen als großes Flächenland lebt von seinen unterschiedlichen Regionen und der Vielseitigkeit. Man muss also sehr genau hinschauen und kann nicht einfach pauschal aus Hannover heraus Entscheidungen treffen. Insbesondere auf unsere Landwirte und den Mittelstand muss bei politischen Entscheidungen mehr Rücksicht genommen werden.

Frau Kaiser, vielen Dank für das Gespräch!


Zur Person:

Marie-Thérèse Kaiser, 25 Jahre alt, ist seit 2017 Mitglied der Alternative für Deutschland und Vorsitzende im Kreisverband Rotenburg (Wümme). Sie ist Direktkandidatin zur Landtagswahl im Wahlkreis 53 (Rotenburg).

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