Die Medien überschlagen sich derzeit, den beiden Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl Russlandnähe zu unterstellen. Im Fokus steht dabei vor allem der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Petr Bystron. Er soll Geld von einem angeblich pro-russischen Online-Medium erhalten haben. Doch nun lässt ausgerechnet eine Mainstream-Redaktion die wahren Hintergründe der Hetzkampagne vermuten, meint Johann Leonhard.
„Soll die EU die Ukraine und Länder des Westbalkans aufnehmen?“ – diese Frage wagt in Deutschland kaum jemand zu diskutieren. Dass dies in Prag durchaus der Fall ist, bewies das Institut für geopolitische Studien „Geopolitikon“, das kürzlich eine hochkarätig besetzte internationale Konferenz zu diesem Thema veranstaltete. Unter den Gästen waren amtierende Parlamentarier, ehemalige Minister, Wissenschaftler und Journalisten. Die kritischen Töne überwogen deutlich.
In der vergangenen Woche trafen in der tschechischen Hauptstadt Prag hochrangige Politiker und Wissenschaftler zur Geopolitikon-Konferenz zusammen. Das Institut für geostrategische Studien hatte die Einladungen verschickt. Der Anlass: das 25-jährige Jubiläum des Kosovokrieges.
Der ehemalige Botschafter der Ukraine in Deutschland Andrij Melnyk, lange Zeit führender Kriegstreiber, fordert plötzlich Friedensverhandlungen mit Russland statt des ukrainischen Siegs. Das war von Anfang an ausgerechnet die Linie der AfD im Bundestag aus der Feder der Außenpolitiker Bystron und Gauland, die Melnyk öffentlich heftig beschimpfte. Kommt neben der Einsicht nun eine Entschuldigung?
Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Europäischer Kontinentalismus“ gab die AfD im Deutschen Bundestag zahlreichen Experten die Gelegenheit, den desaströsen Zustand der Brüsseler EU zu analysieren und Vorschläge für einen konservativen Gegenentwurf zu präsentieren. Für den Organisator der Konferenz, den außenpolitischen Sprecher der AfD, Petr Bystron, ein voller Erfolg.