„ens“: Sprachforscher schlägt skurrile Gender-Wortendungen vor

Renepick, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Studien zufolge lehnt die Mehrheit der Deutschen die Gendersprache ab. Dennoch haben Befürworter immer neue Ideen, um eine „genderneutrale Sprache“ zu erschaffen. Die Vorschläge scheinen hierbei immer kurioser zu werden.
Berlin. – Neben Sternchen, Doppelpunkten und dem „Gender Gap“ gibt es nun eine neue Idee aus der linguistischen Erfindungskiste der Gendersprachen-Befürworter. So fordert Lann Hornscheidt, Sprachwissenschaftler und ehemaliger Gender-Studies-Professor an der Berliner Humboldt-Universität, eine neue Variante, um alle Geschlechter anzusprechen: Die Gender-Sprache mit der Wortendung „-ens“. Hornscheidt, der sich selbst nicht als Frau oder Mann versteht, sondern als „genderfrei“, erklärt in einem Beitrag der ARD-Tagesthemen seine sprachliche Neuschöpfung.
„Ens Käufens und ens Einkaufskorb“
Die Endung „-ens“, welche den Mittelteil von Menschen ausdrücke, könne „für alle stehen“. Sie lässt sich sowohl bei Nomen als auch bei Pronomen einsetzen. So wird nach Hornscheidt aus „ein Käufer und sein Einkaufskorb“ „ens Käufens und ens Einkaufskorb“. Dies wäre eine neue Form, die eben dazu führen würde, dass „wir die Genderfreiheit, die jetzt gesetzlich als Möglichkeit festgeschrieben ist, auch tatsächlich umsetzen können“, meint der Sprachwissenschaftler weiter. Bereits im Jahr 2015 erlangte er gewisse Aufmerksamkeit, als er von seinen Studenten mit „sehr geehrtx Profx“ angesprochen werden wollte. Dies berichtet die Bild in einem entsprechenden Artikel.
VDS: „Sprache darf kein Spielball politischer Interessen werden“
Wie in dem besagten Beitrag der Tagesthemen eingangs erwähnt wurde, lehnt die Mehrheit der Deutschen die Gendersprache ab. Der Moderator warf im selben Atemzug die Frage auf, ob diese „Entwicklung“ der Sprache jedoch überhaupt aufzuhalten sei. Dich wird hier überhaupt ein Sprachwandel vollzogen? Der Verein Deutsche Sprache (VDS) sieht die Gendersprache vielmehr als „von oben verordnete Sprachdoktrin“ an. Diese sei vor allem medial massiv vorangetrieben worden. „Verfechter der ‚geschlechtergerechten Sprache‘ sitzen nach über zwanzig Jahren GM [Gender-Mainstreaming] fest etabliert und breit gestreut in (Regierungs-)Institutionen, von wo aus sie versuchen, gendersprachliche Regelungen gegen den wachsenden Unmut der Bürger durchzusetzen“, so heißt es auf der entsprechenden Internetseite der Arbeitsgruppe Gendersprache des VDS. Und weiter: Sprache dürfe kein Spielball politischer Interessen werden und Binnen-I, Genderstern, Unterstrich, Verlaufsformen und permanente Wiederholung von Geschlechtszuweisungen resp. sexuellen Orientierungen seien inhaltlich und grammatisch falsch und würden „unsere Sprache grotesk machen“.