Was ist kulturelle Aneignung?
Immer wieder hören wir von Fällen sogenannter kultureller Aneignung: Weiße Musiker, Künstler oder auch Köche, die etwa afrikanische Frisuren tragen oder asiatisches Essen kochen, werden einer Form des kulturellen Diebstahls bezichtigt.
Der Vorwurf beinhaltet stets, dass Angehörige der „dominanten“ (weißen) Kultur sich Güter aus der „unterdrückten“ (nichtweißen) Kultur nehmen würden, wie einst die Kolonialherren die Arbeitskraft und das Land der Ureinwohner nahmen. Indem sie z.B. asiatische Gerichte kochen, eignen sie sich die Früchte einer Kultur an, ohne die Unterdrückung zu erleben, die Angehörige dieser Kultur von weißen Unterdrückern zu erleiden hätten.
„Kulturelle Aneignung“: Ein Vorwurf als Angriff
Für viele der Angeklagten sowie der Zuschauer rüttelt der Vorwurf das eigene Weltbild auf: Gerade linkslastige Künstler wie die Spieleentwicklerin Iga Oliwiak denken häufig, dass sie mit ihrer Adaption anderer Kulturen nicht etwas Rassistisches machen, sondern sich für Diversität einsetzen.
Andere wundern sich, dass kulturelle Attribute überhaupt mit der Ethnizität verbunden werden: Sie betrachten sich als Farbenblinde, die keinen Unterschied zwischen Menschen sehen und nicht in ethnischen oder rassischen Kategorien denken. Plötzlich werden sie selbst nach solchen Kategorien eingeordnet – und können nichts dagegen tun.
Wer mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung konfrontiert wird, sollte nicht in die Fallen tappen und anfangen zu diskutieren oder sich zu rechtfertigen. Denn der Vorwurf ist kein Argument, das zur Diskussion einlädt, sondern ein Angriff: Wer jemand anderem „kulturelle Aneignung“ vorwirft, will nicht mit demjenigen reden, sondern ihn klein machen.
Das Ziel ist die Unterwerfung
Das Ziel dieser Angriffe ist, die Beschuldigten zu demütigen: Sie sollen sich schlecht fühlen und dem Druck nachgeben. Damit signalisieren sie, dass sie schwach sind und die Angreifer stark – eine Unterwerfungsgeste.
Wohin dies letztlich führt, zeigt die Geschichte: Seit jeher versucht der Kommunismus, seine Opfer zuerst moralisch abzuwerten, um sie dann zu unterwerfen und letztlich zu beseitigen. Die „kulturelle Aneignung“ ist nur eine weitere Neuauflage dieser bewährten Taktik.
Zur Person:
Erik Ahrens wurde 1994 in Frankfurt am Main geboren, wo er von 2014 bis 2020 Gymnasiallehramt studierte. 2020 gründete er gemeinsam mit Bruno Wolters das „konflikt Magazin“.
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