Florianitag: Der ertrunkene Schutzheilige der Feuerwehren

Am 4. Mai gedenken Menschen – und insbesondere Feuerwehrleute – in ganz Österreich dem Hl. Florian, einem in Oberösterreich verstorbenen frühchristlichen Märtyrer. In diesem Bundesland haben die Kinder an diesem Tag auch schulfrei. 
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Florianitag: Der ertrunkene Schutzheilige der Feuerwehren

Bild (Floriani in Bad Leonfelden 2017): Pressestelle BFK Urfahr-Umgebung via Wikimedia Commons [CC BY 2.0]

Am 4. Mai gedenken Menschen – und insbesondere Feuerwehrleute – in ganz Österreich dem Hl. Florian, einem in Oberösterreich verstorbenen frühchristlichen Märtyrer. In diesem Bundesland haben die Kinder an diesem Tag auch schulfrei. 

Florian von Lorch war ein römischer Befehlshaber und führte eine Einheit zur Feuerbekämpfung an. In die heute im Stadtgebiet von Enns liegende Römerstadt Lauriacum am Donaulimes kam er aufgrund seines Glaubens. Er erfuhr von der Ergreifung von vierzig Christen durch den dortigen Statthalter und wollte ihnen beistehen. Der Legende nach soll sein stundenlanges Beten die Soldaten von der Vollstreckung seines Todesurteils durch Verbrennung am lebendigen Leibe milde gestimmt haben. Stattdessen wurde er mit einem Stein um den Hals in die Enns geworfen und ertrank.

Schutzpatron der Feuerwehrleute

Auch wenn die heutigen Volksfeste zum Tage erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden – als Schutzpatron der Feuerwehrleute gilt der Hl. Florian bereits seit Jahrhunderten. In vielen Gemeinden thront eine Figur des Heiligen über dem Dorfbrunnen – wohl historisch auch oftmals die erste Quelle für das wichtige Löschwasser. Zweifelsohne geht diese Verehrung auf seine weltliche Tätigkeit zurück – seine Darstellung auch in Bildstöcken und Altären zeigt ihn oftmals mit einem Wasserkrug zur Bekämpfung der Feuersbrunst. Ein besonders prunkvoller Florianibrunnen findet sich am Alten Markt in Salzburg.

Aber auch die Vollkommenheit seiner Geschichte durch die Verbindung seines Märtyrertods mit den beiden für Feuerwehren maßgeblichen Elementen dürfte Pate gestanden haben und im Volksglauben Ehrfurcht ausgeübt haben. Ist der Beruf des Feuerwehrmannes auch mit den heutigen Sicherheitsvorkehrungen noch ein riskanter – früher war er schlichtweg lebensgefährlich. Heute wird Florian von Lorch deshalb in acht von neun Bundesländern – nicht hingegen in Vorarlberg – in dieser Funktion verehrt.

Brauchtum im Zeichen der Feuerwehren

Entsprechend steht das eigentliche Brauchtum in diesem Tag besonders im Zeichen der Brandwachen. Sowohl in kleineren Ortschaften als auch auf übergeordneter ist es dabei üblich, an diesem Tag seine Einrichtung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei der traditionellen Tagesmesse marschieren die Feuerwehrleute in ihrer braun-schwarzen Ausgehuniform festlich in die Kirche ein.

Heute werden die Feierlichkeiten selten tatsächlich am 4. Mai abgehalten – eingebürgert hat sich gerade am Land, wo die Feuerwehren aus Freiwilligen bestehen, ein angrenzendes Wochenende. Nicht selten rundet ein geselliger Umtrunk beim örtlichen Feuerwehrfest die Festlichkeiten ab – der feucht-fröhliche Ruf des „Durstlöschens“ bei diesen Feiern kommt nicht von ungefähr.

Oberösterreich: Seit 2004 zweiter Landespatron

Dass der Tag einen regionalen Feiertag in Oberösterreich darstellt, ist dabei eine jüngere Entwicklung. Erst zum 1700. Todestag im Jahre 2004 wurde der Hl. Florian zum gleichberechtigten zweiten Landespatron neben dem Hl. Leopold. Schulen und Ämter haben in der Regel geschlossen – generell arbeitsfrei ist der Tag analog zu den Tagen der übrigen Landesheiligen nicht.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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