Neue Studie zeigt: Risiko für langfristige Herzschäden nach Coronaimpfung
Eine neue Studie zeigt, dass junge Menschen, die nach einer Coronaimpfung an einer Herzmuskelentzündung erkrankt sind, möglicherweise langfristige Herzschäden davontragen.
Eine neue Studie weist darauf hin, dass junge Menschen, die nach einer Coronaimpfung an einer Herzmuskelentzündung erkrankt sind, ein Risiko für langfristige Herzschäden haben könnten. Das berichtet der Nordkurier. Die in der Fachzeitschrift eClinical Medicine (Teil von The Lancet) veröffentlichten Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die gesundheitlichen Folgen von Impfungen bei Kindern und Jugendlichen.
Nebenwirkungen bei Biontech/Pfizer-Impfstoff
In der Studie wurden insgesamt 333 Personen im Alter von fünf bis 30 Jahren untersucht, bei denen nach einer Coronaimpfung, insbesondere mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer, eine akute Myokarditis klinisch diagnostiziert wurde. Bei einigen dieser Patienten zeigte sich in der Magnetresonanztomographie (MRT) ein so genanntes „Late Gadolinium Enhancement“ (LGE), das auf eine verzögerte Abfuhr des Kontrastmittels hinweist.
Hinweis auf Gewebeschädigung
Die Anreicherung des Kontrastmittels im Herzmuskel oder Herzbeutel kann ein Hinweis auf eine mögliche Gewebeschädigung sein. Bei Nachuntersuchungen wiesen 60 Prozent der Betroffenen auch nach sechs Monaten noch ein LGE auf. Sabine Klaassen, Kinderkardiologin an der Charité, betonte dazu im Gespräch mit der Apotheken-Umschau: „Die Anreicherung des Kontrastmittels in der Herzmuskulatur oder im Herzbeutel ist der Beweis dafür, dass irgendeine Veränderung im Gewebe stattgefunden hat.“ Solche Fälle seien zwar selten, derzeit sei aber unklar, welche Folgen diese Veränderung hat. Klaassen empfiehlt daher regelmäßige klinische Nachuntersuchungen bei jungen Patienten mit Impfkomplikationen.
Schonungsphase nach Myokarditis
Eine Herzmuskelentzündung kann nicht nur durch Impfungen, sondern auch durch virale oder bakterielle Infektionen ausgelöst werden. Zu den Symptomen gehören starkes Herzklopfen, Atemnot, Herzstolpern, Müdigkeit und Wassereinlagerungen in den Beinen. „Absolute Schonung ist bei einer Herzmuskelentzündung das A und O“, erklärt Klaassen. Sport und körperliche Anstrengung sollten für drei bis sechs Monate strikt vermieden werden. Erst nach ärztlicher Untersuchung und Rücksprache kann die Belastung langsam wieder gesteigert werden. Klaassen warnt: „Gerade wenn diese Schonphase nicht eingehalten wird, ist das Risiko hoch, dass es zu Folgeschäden am Herzen kommen kann. Möglich sei auch ein schneller Herztod.“