Coronavirus: Weltärztepräsident fordert Impfpflicht
Für Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery sind Impfgegner ein „hohes Risiko“ für Mitbürger. „Wir müssen deshalb möglichst viele Menschen impfen“, betont er.
Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz gegen das neuartige Coronavirus ausgesprochen. „Ich war für die Impfpflicht bei Masern. Ich bin auch hier für eine Impfpflicht“, sagte er gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Montgomery: Impfgegner sind Risiko für Mitbürger
Der Weltärztepräsident warnte in diesem Zusammenhang davor, dass Impfverweigerer ein hohes Risiko für jene Mitbürger seien, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden könnten. „Wir müssen deshalb möglichst viele Menschen impfen“, betonte Montgomery.
Die deutsche Bundesregierung spricht sich laut offiziellen Angaben jedoch weiterhin gegen eine generelle Impfpflicht aus. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) betonte etwa, jeder müsse über eine Impfung selbst entscheiden können, dann aber auch „das Risiko einer Infektion selbst tragen“. Ähnlich hatte sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits Anfang Mai geäußert: „Mein Eindruck ist, dass sich die allermeisten Bürgerinnen und Bürger sofort freiwillig impfen lassen würden, sobald es eine Impfung gegen das Coronavirus gibt. Wo Freiwilligkeit zum Ziel führt, braucht es keine gesetzliche Pflicht.“
Allerdings waren in der Vergangenheit auch Stimmen laut geworden, die eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus befürworten. „Für eine Impfpflicht wäre ich sehr offen“, sagte etwa Bayerns Ministerpräsident Manfred Söder (CSU).
Sieben Milliarden Impfdosen benötigt
Aktuell wird weltweit mit Hochdruck an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus geforscht. Die Verteilung des entwickelten Serums dürfe dann aber nicht der freie Markt regeln, warnte Montgomery. Für die gesamte Weltbevölkerung würden sieben Milliarden Impfdosen benötigt: „Dazu brauchen wir eine internationale Regelung.“