EU-Ministertreffen in Graz: Ende der Zeitumstellung frühestens 2021

Wenige Tage nach der jüngsten Umstellung auf die Normalzeit vereinbarten die Umwelt- und Infrastrukturminister der EU-Länder, in dieser Frage nichts zu überstürzen. Die EU-Kommission plante das Ende des leidigen Uhrendrehens bereits für 2019.
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EU-Ministertreffen in Graz: Ende der Zeitumstellung frühestens 2021

Symbolbild: Pixabay [CC0]

Wenige Tage nach der jüngsten Umstellung auf die Normalzeit vereinbarten die Umwelt- und Infrastrukturminister der EU-Länder, in dieser Frage nichts zu überstürzen. Die EU-Kommission plante das Ende des leidigen Uhrendrehens bereits für 2019.

Graz. – Dem Vorstoß der EU-Kommision ging eine europaweite Online-Befragung voraus, in der sich die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer für eine Abschaffung für eine Abschaffung der Zeitumstellung aussprachen. Die Kommision entschied ab, dass es den Mitgliedsstaaten freistünde, sich entweder für eine ewige Normalzeit („Winterzeit“) oder eine dauerhafte Sommerzeit zu entscheiden.

Ende der Zeitumstellung erst 2021

Daraufhin entbrannte naturgemäß in diversen Ländern die Debatte rund um die Vor- und Nachteile der jeweiligen Zeiten. Gleichzeitig verbreitete sich die Sorge, dass bei Grenzübertritten etwa in Mitteleuropa plötzlich unterschiedliche Zeitzonen gölten. Nun schlugen der heimische Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) und die slowenische EU-Kommissarin für Mobilität und Verkehr, Violetta Bulc, vor, die neue Regelung erst ab 2021 gelten zu lassen.

Dieses Zeitfenster soll es ermöglichen, bis dahin eine einheitliche Variante zu finden, wofür ein eigener Koordinator sorgen soll. Funktioniert dies nicht, so soll es laut ORF.at die Möglichkeit geben, den gesamten Prozess neu aufzurollen. Die Festlegung einer Zeitschiene für die Verhandlungen in dieser Sache wird beim nächsten formellen Ministerrat im Dezember an der Tagesordnung stehen.

Regierung für ewige Sommerzeit

Die österreichische Regierung ließ in der Vergangenheit anklingen, dass sie eher zur „ewigen Sommerzeit“ tendiert. Diese Option ist allerdings unter Medizinern stark umstritten. Auch die Elternvertreter befürchten eine „erhöhte Gefahr auf dunklen Schulwegen“. Im Mittel würde eine Abschaffung der Normalzeit bedeuten, dass diese bis zu sechs Wochen länger im Dunkeln in die Schule müssen. Am 21. Dezember würde es dabei in Wien erst um 8:42 Uhr hell, in Bregenz überhaupt erst um 9:06 Uhr.

Russland: Auf ewige Sommerzeit folgte ewige Winterzeit

Die Variante, gänzlich auf die Normalzeit zu verzichten, ist übrigens nicht neu. Russland versuchte es zwischen 2011 und 2014 mit einer ganzjährigen Sommerzeit – und machte damit schlechte Erfahrungen. Mittlerweile gilt dort das gesamte Jahr lang die Normalzeit. Eine ähnliche Regelung besitzt seit 2016 die Türkei. Hierbei sei allerdings erwähnt, dass diese sich zuvor geringfügig zu „östlich“ für ihre einstige Osteuropäische Zeitzone (UTC+2) befand. Derzeit gilt in Ankara damit dieselbe Zeitzone wie in Moskau (UTC+3).


Weiterlesen: 

Zeitumstellung: Die Sommerzeit als gesundheitliches Risiko (24.3.2018)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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