Freilich #36: Ausgebremst!

Explodierende Kriminalität: Hamburger Shisha-Bars als Dauerproblem für Polizei

Razzien, Betriebsschließungen und eine stark steigende Zahl von Steuerstrafverfahren zeichnen ein düsteres Bild der Hamburger Shisha-Szene. Eine parlamentarische Anfrage deckte zahlreiche Rechtsverstöße und Sicherheitsmängel auf.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Explodierende Kriminalität: Hamburger Shisha-Bars als Dauerproblem für Polizei

In der Hamburger Shisha-Szene ist die Zahl der Kontrollen in den letzten Jahren stark gestiegen. (Symbolbild)

© Foto von Awesome Sauce Creative auf Unsplash

Hamburg. – Die Shisha-Bars in Hamburg geraten zunehmend in den Fokus von Polizei, Zoll und Finanzbehörden. Wie aus einer parlamentarischen Anfrage des AfD-Abgeordneten Dirk Nockemann hervorgeht, ist die Zahl der festgestellten Gesetzesverstöße in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. So wurden im Rahmen steuerlicher Kontrollen 2023 insgesamt 25 Betriebe überprüft, 2024 waren es bereits 55 und bis Ende November 2025 stieg diese Zahl auf 80. Parallel dazu nahm auch die Zahl der Steuerstrafverfahren wegen Tabaksteuerdelikten erheblich zu.

POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen:Transparenzbekanntmachung

Großangelegte Kontrolle mit 145 Einsatzkräften

Besondere Aufmerksamkeit erregte ein behördenübergreifender Einsatz am 24. November 2025, bei dem Polizei, Zoll, Bezirksämter und Finanzverwaltung in zwölf Hamburger Stadtteilen insgesamt 17 Shisha-Bars kontrollierten. An der Aktion waren 145 Einsatzkräfte beteiligt. Im Zuge der Kontrollen wurden zahlreiche Verstöße festgestellt, die von illegalem Aufenthalt über Steuerdelikte bis hin zu unerlaubtem Glücksspiel reichten. Zehn Strafverfahren wurden eingeleitet.

Die Ermittler stellten zudem sieben verbotene Glücksspielautomaten sicher. Außerdem beschlagnahmte der Zoll mehr als 31 Kilogramm unversteuerten Wasserpfeifentabak. In mehreren Fällen wurden Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht, das Gesetz zur Bekämpfung von Schwarzarbeit sowie gegen steuerrechtliche Vorschriften festgestellt. Zwar fanden die Einsatzkräfte keine Waffen, dennoch stuften die Behörden die Lage in mehreren Betrieben als sicherheitsrelevant ein.

Gesundheitsgefahren und Betriebsschließungen

Neben strafrechtlich relevanten Delikten traten erhebliche Mängel beim Brand- und Gesundheitsschutz zutage. In zwei Lokalen wurden Kohlenmonoxidwerte gemessen, die die zulässigen Grenzwerte deutlich überschritten. In vier weiteren Betrieben fehlten funktionsfähige CO-Warnmelder oder die vorhandenen waren defekt. Hinzu kamen Mängel wie abgelaufene Feuerlöscher, fehlende Prüfprotokolle und unzureichende Flucht- und Rettungswege. Fünf Shisha-Bars wurden daraufhin mit sofortiger Wirkung geschlossen.

Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden dienen einzelne Shisha-Bars immer wieder als Treffpunkt für Personen aus kriminellen Milieus. In der Vergangenheit kam es dort wiederholt zu Gewaltstraftaten. Auch wenn der Hamburger Senat offiziell keine Clanstrukturen festgestellt hat, zeigen die Ergebnisse der Kontrollen aus Sicht der Opposition ein anderes Bild.

AfD fordert harte Linie gegen Betreiber

Der innenpolitische Sprecher und Fraktionschef der AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann, sieht in den aktuellen Zahlen eine alarmierende Entwicklung. „Immer mehr Hamburger Shisha-Bars werden zu rechtsfreien Räumen“, erklärte er in Hinblick auf die Erkenntnisse aus der Anfragenbeantwortung. „Auch wenn der rot-grüne Senat Clanstrukturen verneint, handelt es sich ganz überwiegend um kriminelle Migrantenmilieus, die ihre Parallelgesellschaften verfestigen“, so Nockemann. Die AfD-Fraktion fordert deshalb nun, „den Shisha-Sumpf auszutrocknen“. Sie will eine Null-Toleranz-Strategie bei Verstößen, sofortige Schließungen betroffener Bars, Transparenz über die kriminellen Strukturen, regelmäßige Kontrollen sowie konsequentes Handeln der Behörden.

Der Senat hat bereits erklärt, dass Bezirke auch künftig verstärkt gegen Missstände in der Shisha-Szene vorgehen werden. Neben anlassbezogenen Einsätzen sollen weiterhin unangekündigte Prüfungen stattfinden.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!