Freilich #36: Ausgebremst!

Initiative „Wir sind Kirche“ in Panik: Schon Dialogbereitschaft mit AfD „höchst gefährlich“

Die Initiative „Wir sind Kirche“ schlägt Alarm, da Unternehmerverbände Gespräche mit der AfD nicht kategorisch ausschließen wollen. Mit drastischen Worten und Vorwürfen warnt die Initiative vor einem öffentlichen Dialog mit der Partei.

/
/
1 Minute Lesezeit
Initiative „Wir sind Kirche“ in Panik: Schon Dialogbereitschaft mit AfD „höchst gefährlich“

Protest gegen einen AfD-Infostand in Nürnberg: An der Sebalduskirche wurde ein Transparent mit Botschaften angebracht, die sich gegen die AfD richten.

© IMAGO / Moritz Schlenk

München. – Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ warnt eindringlich davor, Vertreter der AfD in öffentliche Dialogformate einzubinden, wie das Sonntagsblatt berichtet. Ein solcher Schritt sei „unvertretbar und höchst gefährlich“, so die Bewegung. Anlass für die Kritik sind jüngste Äußerungen des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) und des Verbands „Die Familienunternehmer“, die sich offen für Gespräche mit der AfD gezeigt hatten.

POLITISCHE ANZEIGE des FREIHEITLICHEN PARLAMENTSKLUBS. Weitere Informationen:Transparenzbekanntmachung

Öffentliche Debatten als Risiko?

Die Reforminitiative macht deutlich, dass sie eine Verstärkung „extremistischer“ Positionen im öffentlichen Austausch mit der Partei sieht. Die AfD untergrabe den demokratischen Diskurs in Deutschland, so der Vorwurf. „Wir sind Kirche“ kritisiert zudem scharf, dass der BKU Gesprächsbereitschaft signalisiert habe – eine Haltung, die der Verband „Die Familienunternehmer“ bereits revidierte. Dieser hatte im Oktober zu einem parlamentarischen Abend in Berlin auch AfD-Vertreter eingeladen und später erklärt, dies sei ein Fehler gewesen.

Unternehmerverbände in der Kritik

Ende November hatte der BKU eine Stellungnahme veröffentlicht, in der er festhielt, dass er die AfD weder inhaltlich noch organisatorisch unterstütze und nicht mit ihren Vertretern kooperiere. Zugleich betonte der Verband: „Wegducken in der eigenen Filterblase hilft nicht.“ Daher wolle man den Dialog „dort, wo er gefordert wird, nicht verweigern - denn nur im Dialog können Argumente gegenüber Positionen eingebracht werden, die nicht mit der Menschenwürde und den Prinzipien der Katholischen Soziallehre vereinbar sind.“ Diese Argumentation ist für „Wir sind Kirche“ unzureichend. Die Initiative fordert den BKU deshalb auf, seine Position wie „Die Familienunternehmer“ zu ändern.

Christliches Menschenbild als Begründung

Die Reformbewegung beruft sich auf das christliche Menschenbild und die Verpflichtung zu sozialer Gerechtigkeit. Die AfD stehe mit ihren „menschenverachtenden und antidemokratischen Positionen” in fundamentalem Gegensatz zu diesen Grundsätzen. Zudem warnt die Initiative: „Die öffentliche Präsenz rechtsextremer Akteure würde erwiesener Maßen deren Legitimität stärken und ihre extremistischen Ansichten weiter normalisieren“. Dies müsse „mit allen Mitteln vermieden werden“.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!