Twitter: Linke-Politikerin verspottet deutsche Bombenopfer

Eine Äußerung der Hamburgerin Sarah Rambatz mit Bezug auf die Bombenopfer in Dresden rief einen Shitstorm auf Twitter hervor. Bereits im Vorfeld der Bundestagswahl im Herbst sorgte die damalige Kandidatin der Linken mit einem umstrittenen Facebook-Post für Aufregung im Netz, als sie nach „antideutschen Filmempfehlungen“ fragte. 
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Twitter: Linke-Politikerin verspottet deutsche Bombenopfer

Bild Dresden: Bundesarchiv, Bild 183-Z0309-310 / G. Beyer via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0 DE] // Screenshot: Twitter // Komposition: Die Tagesstimme

Eine Äußerung der Hamburgerin Sarah Rambatz mit Bezug auf die Bombenopfer in Dresden rief einen Shitstorm auf Twitter hervor. Bereits im Vorfeld der Bundestagswahl im Herbst sorgte die damalige Kandidatin der Linken mit einem umstrittenen Facebook-Post für Aufregung im Netz, als sie nach „antideutschen Filmempfehlungen“ fragte. 

Rambatz bekleidet derzeit eine Funktion im Koordinationskreis der Emanzipatorischen Linken, welcher sich als „innerparteilicher Zusammenschluss in und bei der Partei DIE LINKE“ versteht. Darüber hinaus fungiert sie nach eigenen Angaben als Sprecherin des BAK Shalom, einer „Plattform gegen Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus und regressiven Antikapitalismus“ innerhalb des Jugendverbandes Linksjugend.Solid. Außerdem sitzt sie für die Gruppe Unicorns im Studentenparlament der Universität Hamburg. Vor dem ähnlich gelagerten Skandal befand sie sich außerdem auf Platz 5 der Linken-Landesliste in Hamburg für die Bundestagswahl 2017.

Spott über Bombenopfer

In einem Tweet spottete sie am Donnerstagabend über das Andenken deutscher Bombenopfer in Dresden am 13. Februar 1945. Damals kamen durch den Abwurf von Phosphorbomben tausende Zivilisten ums Leben, die Schätzungen der Opferzahlen variieren seit Jahren je nach Quelle zwischen 20.000 und 250.000 Toten, die jüngere Forschung geht von etwa 25.000 aus.

Scharfe Kritik an Rambatz-Aussage

Für diese Aussage erntete die Jungpolitikerin, deren Titelbild die Phrase „Communism will win“ schmückt, postwendend teils heftige Kritik der Twittergemeinde. Selbst einige Personen, welche eigentlich derselben Gesinnungsgemeinschaft angehören, gingen mit der Mittzwanzigerin hart ins Gericht. Ein User befand, sie leiste linker Politik damit einen „Bärendienst“ und wünschte sich ein „ernstes Wörtchen“ seitens der Partei.

Auch den Vertretern des Mitbewerbers blieb das Posting nicht lange verblieben. Der Bundestagsabgeordnete Frank Pasemann (AfD) forderte eine Stellungnahme der Partei Die Linke zu den Aussagen Rambatz‘. Er verwies dabei auf deren ehemalige Reihung auf der Bundestags-Wahlliste der Partei sowie auf frühere umstrittene Äußerungen der Jungpolitikerin.

September: Rambatz wollte „Deutsche sterben“ sehen

Damit spielt Pasemann auf einen Facebook-Beitrag Rambatz‘ wenige Wochen vor der Bundestagswahl an. Damals wollte Rambatz von ihren Freunden „antideutsche Filmempfehlungen“ erfragen. Infrage käme dafür „grundsätzlich Alles wo Deutsche sterben“. Nachdem sie aufgrund dieser Aussage erheblichen – teilweise auch geschmacklosen – Gegenwind erfuhr, entschuldigte sie sich für diese „unbedachte Aktion“. Ihre Partei reagierte prompt und strich sie vom Wahlvorschlag. Auf andere offizielle Positionen innerhalb von Parteiorganen musste sie damals jedoch nicht verzichten.

Als sich die Wogen glätteten, versuchte sie aus der Aktion politisches Kapital zu schöpfen, indem sie sich als Opfer „rechter Frauenfeinde“ inszenierte. In einem Interview vertrat sie die Ansicht, diese würden an ihr „ein Exempel“ statuieren wollen. Sie beklagte darin, dass ihr Posting an die Öffentlichkeit gekommen war. Sie habe ihre Anfrage „satirisch“ formuliert, das liege lediglich am „Sprachjargon“ der betroffenen Facebook-Gruppe, welcher „bewusst polemisiert“. Eine Stellungnahme der Partei Die Linke zum jüngsten Vorfall steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch aus.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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