Verdächtiger Ruander frei: Suche nach Feuerteufel von Nantes dauert an
Die Suche nach dem Schuldigen für den verheerenden Brand in der Kathedrale von Nantes wird weitergehen müssen. Denn jetzt stellte sich heraus, dass gegen einen am Sonntag festgenommenen Mann keine Verdachtsmomente bestehen.
Nantes. – Französische Medien hatten davon berichtet, dass ein 39-jähriger Migrant aus Ruanda als tatverdächtig gelte. Der freiwillige Mitarbeiter der Diözese war für das Versperren der Kirche am Vorabend zuständig. Weil sein Ärger über ein abgelaufenes Visum groß war, sahen die Ermittler ursprünglich sogar ein treffendes Motiv.
Verdacht gegen Ruander erhärtet sich nicht
Jetzt hingegen müssen die Ermittlungen zurück an den Start. Die zuständige Staatsanwaltschaft gab noch am Sonntagabend an, dass sich der Verdacht gegen den Mann zerschlagen habe. Es gäbe voraussichtlich keine Verbindungen zwischen ihm und dem Feuer. Zuvor hatten Ungereimtheiten im Zeitplan des Afrikaners die Polizei hellhörig werden lassen – worauf sie ihn in Gewahrsam nahm. Nun musste man den ursprünglich tatverdächtigen Mann aber wieder auf freien Fuß setzen.
Die Theorie, dass es sich um einen gelegten Brand handeln dürfte, wird allerdings weiterhin verfochten. Nach Ansicht der Ermittler deutet der Umstand, dass es drei unabhängige Brandherde gab, darauf hin, dass das Inferno vom Samstag wohl keine natürliche Feuersbrunst war – die Tagesstimme berichtete. Am schlimmsten traf es beim Brand die Hauptorgel.
Immer wieder Angriffe auf Kirchen
Gerade, dass die Behörden von Brandstiftung ausgehen, setzt allerhand Verteidiger eines christlichen Europas in große Sorge. Denn bei weitem nicht alle Brände in katholischen Gotteshäusern sind dem Einfluss der Naturgewalten zu schulden. Alleine im Jahr 2017 etwa gab es in ganz Frankreich 978 Angriffe auf religiöse Einrichtungen – gleich 878 davon betrafen christliche Kirchen. Zumindest in einigen symbolträchtigen Fällen galt dabei ein islamistischer Hintergrund als erwiesen.
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