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Deshalb könnten die Gaspreise jetzt um bis zu 40 Prozent steigen

Die Umstellung auf alternative Heizsysteme könnte die Gasnetzentgelte drastisch erhöhen. Was bedeutet das für die Verbraucher?
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Deshalb könnten die Gaspreise jetzt um bis zu 40 Prozent steigen

Erdgaskunden könnten Preissteigerungen von bis zu 40 Prozent drohen.

© IMAGO / Wolfilser

Berlin. – Die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz, auch Wärmegesetz genannt, hat in letzter Zeit für viel Wirbel gesorgt. Hausbesitzer sorgen sich um mögliche Mehrkosten, während die Wärmepumpenbranche von einem anfänglichen Aufschwung in einen Vertrauensverlust geriet. Die geplante Umstellung auf alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen und Fernwärme stellt aber auch die Netzbetreiber vor große Herausforderungen. Der Grund: Erdgasnetze könnten bald überflüssig werden, die gesetzliche Verpflichtung zur Versorgung der Endkunden bleibt aber bestehen.

Die Prognosen für die Gasnetzentgelte zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Ein Anstieg um 20 bis 40 Prozent ist möglich, weil immer weniger Kunden Gas nutzen und die Kosten auf immer weniger Nutzer verteilt werden müssen. Grund ist laut Handelsblatt der Trend zu Wärmepumpen und anderen alternativen Heizsystemen, die ohne Gasheizung auskommen. Dies könnte dazu führen, dass einzelne Kunden die gesamten Kosten des Gasnetzes tragen müssen, wenn sie nicht rechtzeitig wechseln. Um diese Kostenexplosion zu verhindern, plant die Ampel-Koalition bereits jetzt deutliche Preiserhöhungen, um zukünftige Belastungen abzufedern. Hier setzt das Projekt „KANU 2.0“ der Bundesnetzagentur an.

Zukunftsorientierte Maßnahmen: KANU 2.0 und die Anpassungen

Ziel von „KANU 2.0“ ist es, die wirtschaftliche Stabilität der Netzbetreiber während des Umstellungsprozesses zu gewährleisten. Diese Initiative wird KANU 2022 ergänzen, das sich auf die Abschreibung neuer Gasleitungsinfrastrukturen konzentrierte. „Ein erheblicher Teil des Erdgasnetzes wird über das Jahr 2045 hinaus jedoch nicht mehr genutzt und dann voraussichtlich stillgelegt“, so die Bundesnetzagentur. Teile des Netzes könnten aber für den Transport von Wasserstoff weiter genutzt werden. Die Bundesnetzagentur befürchtet, dass „erhebliche Teile“ der Investitionen in die Gasnetze verloren gehen und die Netznutzer am Ende des Transformationsprozesses mit „zu hohen und vermeidbaren“ Entgeltsteigerungen konfrontiert werden. Diese Risiken sollen durch eine regulatorische Begleitung des Transformationsprozesses abgemildert werden.

Schnellere Abschreibungen könnten grundsätzlich zu höheren Entgelten führen, warnt die Bundesnetzagentur. Die genauen Auswirkungen hängen jedoch stark von der regionalen Umsetzung der Wärmewende ab. Bundesweit rechnet die Agentur nur mit einem „moderaten“ Anstieg der Entgelte. Ein Papier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) diskutierte im Frühjahr sogar die Möglichkeit, Gasnetze wegen der abnehmenden Bedeutung von Erdgas als Energieträger stillzulegen. Die Denkfabrik Agora Energiewende warnte vor einer möglichen „Versechzehnfachung“ der Netzentgelte in den 2040er Jahren, die die Bundesnetzagentur mit KANU 2.0 verhindern will.

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