Eurozone: Rasanter Anstieg der Erzeugerpreise

In der Eurozone steigen die Produzentenpreise weiterhin rasant an. Über kurz oder lang werden die Erzeuger diese Kosten auch an die Konsumenten weitergeben müssen. Experten erwarten eine deutliche Leitzinsanhebung.
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Eurozone: Rasanter Anstieg der Erzeugerpreise

Produktion des VW ID.3 in der Gläsernen Manufaktur Dresden

© VWS.extern, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

In der Eurozone steigen die Produzentenpreise weiterhin rasant an. Über kurz oder lang werden die Erzeuger diese Kosten auch an die Konsumenten weitergeben müssen. Experten erwarten eine deutliche Leitzinsanhebung.

Wie Eurostat mitteilte, sind die Produzentenpreise in der Industrie im Juli um 37,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Es ist der höchste Anstieg seit Beginn der Erfassung im Jahre 1949. Verglichen mit dem Vormonat ist das noch einmal ein Anstieg um vier Prozent. Am stärksten fiel der Anstieg in Irland (+26,1 Prozent) aus, in Portugal sind die Preise hingegen um 1,5 Prozent gesunken. Den größten Sprung gab es im Energiebereich, hier sind die Preise um 96,2 Prozent gestiegen. Nimmt man den Energiesektor aus der Gleichung, bleibt eine Preissteigerung von 15,1 Prozent.

Produzentenpreise und Konsumentenpreise

Die Industrie wird diese Kosten auf Dauer nicht selbst tragen können und zumindest einen Teil an die Konsumenten weitergeben. Bereits jetzt müssen Verbraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen. Eurostat schätzt die Inflation im Euroraum im August auf 9,1 Prozent. Auch hier ist es vor allem die Energie (38,3 Prozent), die rasant teurer wird. Deutschland liegt mit einer Teuerungsrate von 8,8 Prozent knapp unter dem Durchschnitt, Österreich mit 9,2 Prozent knapp darüber. Besonders gravierend ist die Situation für die Privathaushalte in den baltischen Staaten, die mit Inflationsraten über 20 Prozent zu kämpfen haben.

Experten gehen davon, aus dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei der nächsten Zinssitzung am 8. September eine Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte beschließen wird. Das Problem: Eine straffere Geldpolitik würde hochverschuldete Euro-Staaten wie Italien oder Griechenland stark belasten, eine neue Schuldenkrise ist nicht ausgeschlossen. Bereits jetzt stützt die EZB diese Länder mit Anleihenkäufen in Milliardenhöhe.

Über den Autor

Thomas G. Wunder

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

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