AMS-Dossier: Mängel bei Integration in Arbeitsmarkt

Ein interner Revisionsbericht des AMS enthüllt Mängel bei der Integration von Arbeitssuchenden mit Migrationshintergrund. Ihr Anteil liegt bundesweit bei 42 Prozent. Tschetschenen gelten als Problemgruppe.
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21.3.2018
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AMS-Dossier: Mängel bei Integration in Arbeitsmarkt

Bildquelle: Pixabay

Ein interner Revisionsbericht des AMS enthüllt Mängel bei der Integration von Arbeitssuchenden mit Migrationshintergrund. Ihr Anteil liegt bundesweit bei 42 Prozent. Tschetschenen gelten als Problemgruppe.

Kommentar von Tino Taffanek

Diese Woche ist ein internes Dossier des Arbeitsmarktservice über die Betreuung von Personen mit Migrationshintergrund aufgetaucht. Das Dossier stammt vom Juni 2017 und liegt der Presse vor. Österreichweit liegt der Anteil der Arbeitssuchenden mit Migrationshintergrund bei 42 Prozent, in Wien sogar bei 61 Prozent.

Mangelnde Deutschkenntnisse

Es wurde untersucht, ob Migranten vom AMS schlechter betreut oder von den Unternehmen diskriminiert werden. Auf diese Problematik gab es in dem Bericht keine Hinweise. Es stellten sich jedoch Probleme auf Seiten der Migranten heraus. Mangelnde Deutschkenntnisse sowie religiöse und kulturelle Gründe seien Integrationshindernisse.

Tschetschenen überdurchschnittlich gewaltbereit

Als besondere Problemgruppe gelten laut des Berichts Tschetschenen. Sie seien überdurchschnittlich oft gewaltbereit. Aber auch bei Syrern und Afghanen sei die Vermittlung in Sozial- oder Dienstleistungsberufe schwierig, „weil der Servicegedanke abgelehnt wird“.

Bei Muslimen werde auch oft zuhause nicht Deutsch gesprochen. Väter und Ehemänner treffen die Entscheidungen für Frauen und Musliminnen seien nur eingeschränkt vermittelbar, weil sie keine Männer berühren dürften.

AMS-Spitze kritisch

Von der AMS-Spitze ist in dem Bericht zu lesen, dass die Mitarbeiter nicht „zwischen Wahrnehmung und Vorurteil“ unterscheiden können. So sollen laut Vorgesetzten die Berichte über die Probleme zustande kommen. Weiters empfiehlt die AMS-Spitze ihren Mitarbeitern „Schulungen zum interkulturellen Verständnis“.

Des weiteren wurde festgestellt, dass die Angst vor Diskriminierungsvorwürfen zu besonders sensiblem Vorgehen bei bestimmten Kunden führe. Andere Kunden werden weitaus weniger sensibel behandelt, und damit ihrerseits diskriminiert.

Migrantische Problembären

Angesichts dieser Zustände forderte Josef Urschitz im Die PresseLeitartikel, die AMS-Führung gehöre „eher heute als morgen aus dem Amt gejagt“. Als „migrantische Problembären“ des AMS identifiziert er aus dem arabischem Raum zugewanderte Muslime. Laut Urschitz sei im Grunde Integration und Spracherwerb eine Bringschuld der Migranten. Unwilligen solle man mit der „Sozialgeldkeule“ kommen.

AMS-Chef: „Bericht verleitet zu Fehlinterpretation“

Der Chef des AMS Johannes Kopf meldete sich angesichts der Berichterstattung über das interne Dossiers ebenfalls zu Wort. Er betont, die Erstellung dieses Berichtes sei ausdrücklich angeordnet worden, „um auf diesem schwierigen Gebiet zu optimalen Lösungen zu kommen“. Der Bericht verleite weiters zur Fehlinterpretation, da er „keinerlei Angaben über die Häufigkeit der beschrieben[sic] Wahrnehmungen“ enthalte.

Mit der tatsächlichen Häufigkeit dieser Vorfälle konnte der AMS-Chef jedoch nicht aufwarten. Er versucht zwar die erhobenen Vorwürfe zu entkräften, konnte dies jedoch nicht mit Zahlen untermauern.

Angesichts des hohen Anteils an Migranten unter den Kunden kann jedoch mit einer durchaus relevanten Anzahl an derartigen Vorfällen gerechnet werden. Würde es sich tatsächlich nur um Einzelfälle handeln, hätte sich wohl kaum ein knapp 50-seitiges Dossier mit dem Thema beschäftigt. Vor allem, da die Prüfer in dem Dossier eigentlich untersuchen wollten, ob Migranten von Seiten des AMS diskriminiert werden.

Remigration statt gescheiterter Integration

Anstatt sich um Migranten zu kümmern, die entweder nicht willens oder nicht in der Lage sind, sich in den österreichischen Arbeitsmarkt zu integrieren, sollte das AMS seine Betreuungsleistungen auf jene konzentrieren, denen sie auch tatsächlich zugutekommen. Die von Urschitz geforderte „Sozialgeldkeule“ ist sicherlich auch im Sinne der Mehrheitsgesellschaft, welche die integrationsunwilligen Migranten versorgen muss. Migranten, welche die Bringschuld von der Urschitz spricht, nicht erfüllen können, sollten daher beginnen über eine Rückkehr in ihre Heimatländer nachzudenken.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
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Tino Taffanek

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