Asylunterkünfte: Hamburger Behörden warnen vor Überlastung
Hamburg nahm in den letzten Monaten zehntausende Asylwerber auf. Nun stellen auch die hohen Energiekosten für die Asylunterkünfte die Stadt vor große Probleme.
Hamburg. – In der Hansestadt steht das Hilfssystem vor dem Kollaps. Neben den Flüchtlingen aus der Ukraine kommen jeden Monat tausende Migranten aus den Hauptfluchtländern des Nahen Ostens. Im Herbst rechnet die Stadtverwaltung mit 50.000 Menschen, die auf staatliche Unterbringung angewiesen sind. Innensenator Andy Grote (SPD) rechnet mit einer weiteren Verschärfung der Krise im Winter. Mehrere Millionen Menschen könnten in die Bundesrepublik reisen, genug, um die Stadt bereits jetzt in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Kosten soll der Bund tragen
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) fordert indessen den Bund dazu auf, Teile der Energiekosten zu tragen. Sie allein würden sämtliches Kapital der Unterbringung aufzehren. Senator Grote stellt überdies die Länderzuständigkeit bei der Flüchtlingsaufnahme grundsätzlich infrage. Sie wollen einen Denkprozess im Bund anregen, „was passiert, wenn wir in so eine Art nationale Notstandssituation geraten“.
Nur 30 Prozent aller ukrainischen Flüchtlinge sind privat untergebracht. Hamburg schöpfte in der Vergangenheit alle Möglichkeiten aus, um Asylwerber in andere Bundesländer zu bringen. Innensenator Grote schätzt, dass die Zahl der Asylwerber der Einwohnerzahl der Stadtteile St. Pauli, St. Georg und Neustadt entspricht.