Freilich #35: Und tschüss!

Essener Bischof: Pride-Fahne zeigt, „dass jeder Mensch von Gott gewollt ist“

In den vergangenen Jahren haben Geistliche immer wieder eine positive Haltung gegenüber der Regenbogenfahne gezeigt. Nach einem Vorfall hat sich nun auch Bischof Franz-Josef Overbeck demonstrativ hinter diese gestellt.

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Essener Bischof: Pride-Fahne zeigt, „dass jeder Mensch von Gott gewollt ist“

Nach Ansicht des Bischofs zeigt die Regenbogenfahne, dass jeder Mensch von Gott gewollt sei und in seiner Liebe stehe.

© IMAGO / Funke Foto Services

Essen. – Ein Angriff auf zwei Verantwortliche der Katholischen Jungen Gemeinde (KjG) in Essen-Dellwig hat eine kirchenpolitische Diskussion entfacht. Die Gemeindeleiter hatten während eines Festes eine Regenbogenflagge an der Bühne angebracht. Bischof Franz-Josef Overbeck stellte sich klar an ihre Seite.

Bischof lobt Einsatz für „offene, bunte Kirche“

In einer Ansprache an die KjG erklärte Overbeck: „Sie setzen sich friedlich und mutig für eine offene, bunte Kirche ein. Zeichen wie die Regenbogenfahne symbolisieren, dass jeder Mensch von Gott gewollt ist und in seiner Liebe steht – unterschiedslos, voraussetzungs‑ und bedingungslos“, wie die Catholic News Agency (CNA) berichtet.

Unser Glaube an die absolute Gleichheit aller Menschen als Geschöpfe Gottes lässt es nicht zu, dass Menschen ausgegrenzt werden“, zitiert ihn die CNA weiter. „Ihr gesellschafts‑ und kirchenpolitisches Engagement, ihre kritische Stimme und ihre Begleitung junger Menschen sind unverzichtbar.“ Zum Angriff auf die KjG-Leiter sagte er: Dieser widerspreche „unserem christlichen Menschenbild und darf in unserer Kirche, die für Toleranz, Respekt und Vielfalt stehen soll, keinen Platz haben“.

Katechismus bekräftigt traditionelle Lehre

Die kirchliche Lehre zur Homosexualität ist im Katechismus eindeutig formuliert: „Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘. Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“

Weiter heißt es dort: „Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihres Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.“

Synodaler Weg: Mehrheit für Kurswechsel

Obwohl die offizielle Lehre weiterhin gilt, haben im Rahmen des Synodalen Wegs eine Mehrheit der deutschen Bischöfe für eine Neuausrichtung votiert. Damit befindet sich die deutsche Kirche in einem Spannungsfeld zwischen römisch-katholischer Tradition und aktuellen gesellschaftlichen Forderungen.

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