Kubitschek klärt auf: Antaios-Verkauf war Meisterstück der Täuschung

Am Montag bezog der Verleger Götz Kubitschek (Antaios) erstmals öffentlich Stellung zu den Schlagzeilen um seine Position. Dabei räumte er mit Gerüchten sowohl über den kolportierten Verlagsverkauf als auch rund um den Angriff auf seine Person am Samstagabend in Frankfurt auf.
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Kubitschek klärt auf: Antaios-Verkauf war Meisterstück der Täuschung

Den (über-)eifrigen Berichterstattern der „Gesellschaft des Spektakels“ immer einen Schritt voraus: Der Verleger Götz Kubitschek. Bild (Kubitschek in Chemnitz, Sep. 2018): Karl-Ludwig Poggemann via Flickr [CC BY 2.0] (Bild zugeschnitten)

Am Montag bezog der Verleger Götz Kubitschek (Antaios) erstmals öffentlich Stellung zu den Schlagzeilen um seine Position. Dabei räumte er mit Gerüchten sowohl über den kolportierten Verlagsverkauf als auch rund um den Angriff auf seine Person am Samstagabend in Frankfurt auf.

Frankfurt/Schnellroda. Kurz vor der renommierten Frankfurter Buchmesse bekundete Kubitschek den Verlauf seines Antaios-Verlages an den Loci-Verlag des Zahnarztes Thomas Veigel – Die Tagesstimme berichtete. Weil die Veranstalter kritische Verlage diesmal an einen abgelegenen Ort verbannte, hatte er eine Einladung zunächst ausgeschlagen. Umso überraschter war die Öffentlichkeit dann, als er am Loci-Stand an einer zentralen Position dennoch auftauchte.

Wirbel um angebliche Beratertätigkeit

In der Folge scharten sich die Journalisten zahlreicher Blätter um den patriotischen Verleger und dessen Übernehmer. Zusätzliche Brisanz verlieh er dem Umstand mit seiner Ankündigung, künftig eine politische Beratertätigkeit anzunehmen. Dabei befänden sich neben der AfD auch ein CDU-Landesverband unter seinen Kunden. Für einige Belustigung sorgte unterdessen ein distanzierende Tweet eines Journalisten der Frankfurter Rundschau. Dieser monierte darin, dass sich Kubitscheks Frau Ellen Kositza bei einem Foto einfach „hinter ihn gesetzt habe“.

Vermeintlicher Verkauf als genialer Coup

Am Montag nach der Messe dann der neuerliche Knalleffekt: Alles nur Inszenierung. In einem Artikel auf Sezession im Netz erklärte Kubitschek, dass es sich lediglich um einen genialen PR-Coup handelte. Antaios werde „natürlich“ nicht verkauft. Er wollte damit auch „die Gesellschaft des Spektakels“ vorführen. Diese denke nicht mehr nach und zähle nicht mehr eins und eins zusammen, wenn es darum gehe, eine „Spektakel nicht zu verpassen“ oder gar dessen „Ausrufer“ zu sein.

Am Dienstag ließ er ein weiteres Mal Revue passieren und dokumentierte den Ablauf seines dadaistischen Meisterstücks. Die größten Leckerbissen aus der publizistischen Welt erwähnt er – gleichzeitig rechtfertigt er sein Vorgehen. Man werden solange zu „Geniestreichen“ greifen müssen, bis in einer „längst aus den Fugen geratenen“ Gesellschaft die „Normalität“ wieder hergestellt sei.

Tätlicher auf Kubitschek & Co. in Frankfurt

Er äußerte sich außerdem über den Angriff auf ihn selbst, seine Frau sowie weitere Antaios-Mitarbeiter. Auch drei Tage nach dem Überfall sei eine Distanzierung „im Umfeld der geistigen Aufwiegler von Gewalt, Hass und dem militanten Versuch der Einschüchterung“ noch ausständig. Berichten, wonach diese das Krankenhaus aufsuchen mussten, seien unrichtig. Man sei zwar verletzt, habe aber „Glück im Unglück“ gehabt. Empört sei man darüber nicht. Die Tagesstimme berichtete am Wochenende über den Übergriff.

Kubitschek zweifelt weiter daran, dass die Polizei die Angreifer dingfest machen könne. Es sei nämlich „praktisch unmöglich, drei Kapuzenträger ausfindig zu machen“. Über den Angriff an sich sei man nicht empört, man habe damit gerechnet, dass „so etwas über kurz oder lang passieren“ würde. Er verwies dabei auch auf „Wortspieler linker Journalisten mit so einer Möglichkeit“, die „Häme der Antifa“ und der „verdruckste Beifall der geistigen Schläger hinterher“.


Weiterlesen: 

Frankfurter Rundschau: Götz Kubitschek und Mitarbeiter angegriffen (14.10.2018)

Knalleffekt: Kubitschek verkauft Verlag Antaios (10.10.2018)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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